Studie: ASP-Potenzial bei E-Commerce und E-Learning
Deutsche IT-Entscheider kennen sich zu wenig mit ASP aus
Eine Untersuchung von Berlecon Research identifiziert die Bereiche E- und M-Commerce sowie E-Learning und Knowledge-Management als attraktive Anwendungsbereiche für ASP-Dienstleistungen. Ein hohes Nachfragepotenzial für ASP bestehe generell in großen Unternehmen sowie in den Branchen Handel und Unternehmensdienstleistungen. Um erfolgreich zu sein, müssen ASP-Anbieter aber auch weiterhin umfangreiche Marktaufklärung betreiben: acht von zehn IT-Entscheidern in Deutschland sind mit dem ASP-Konzept bisher gar nicht oder nur wenig vertraut.
Mit der Studie "ASP 2001: Was wollen die Nutzer?" liefert Berlecon Research Ergebnisse zur bestehenden und potenziellen Nutzung von ASP (Application Service Providing) in Deutschland. In Zusammenarbeit mit dem ASP Industry Consortium (ASPIC) wurden von August bis September 2001 die IT-Entscheider aus 649 Unternehmen in Deutschland mit mehr als 100 Mitarbeitern zu ihren konkreten Anforderungen in verschiedenen EDV-Anwendungsbereichen befragt.
"Die Nachfrage nach ASP-Produkten und -Dienstleistungen hat sich bisher nicht so rasant entwickelt wie erwartet. Die Akteure am ASP-Markt müssen die Bedürfnisse ihrer (potenziellen) Kunden stärker in den Mittelpunkt rücken. Ziel unserer Studie war es, mehr über die konkreten Anforderungen der potenziellen ASP-Kunden herauszufinden und aus den Ergebnissen Strategien für ASP-Anbieter abzuleiten", so Nicole Dufft von Berlecon Research.
Den größten Erfolg versprechen ASP-Lösungen in den Anwendungsbereichen E- und M-Commerce sowie E-Learning und Knowledge-Management. In diesen Bereichen planen derzeit viele Unternehmen IT-Investitionen. Zudem wird die Eignung von ASP-Lösungen hier von über 50 Prozent der Befragten sehr positiv beurteilt. Die Bedenken der Befragten, die Kontrolle über Daten und Anwendungen an einen externen Anbieter auszulagern, sind bei diesen Anwendungen vergleichsweise gering.
Obwohl ASP zunächst als günstiges IT-Konzept vor allem für kleine und mittlere Unternehmen gedacht war, sind derzeit Großunternehmen in der Regel leichter für ASP zu gewinnen als mittelständische Unternehmen. Als attraktive Branchen mit hohem ASP-Nachfragepotenzial nennen die Berliner Wirtschaftsforscher vor allem den Handel und Unternehmensdienstleister.
Um das bestehende Nachfragepotenzial auszuschöpfen, müssen die Anbieter ihre Initiativen zur umfangreichen Marktaufklärung weiter verstärken. Die Umfrage belegt, dass 80 Prozent der IT-Entscheider in Deutschland bisher nicht ausreichend über die Vorteile von ASP informiert sind. So zweifeln viele potenzielle Kunden noch am Kostenvorteil von ASP, obwohl niedrige Kosten von den Anbietern gerade als wichtigstes Argument für ASP-Lösungen angeführt werden. Darüber hinaus werden mit ASP fälschlicherweise immer noch Sicherheitsrisiken assoziiert, obwohl die ASP-Anbieter sehr hohe Sicherheitsstandards gewährleisten können.
Nicole Dufft: "Für die Akzeptanz von ASP ist es grundlegend, potenzielle Kunden von den Vorteilen des ASP-Modells zu überzeugen und Vorbehalte, die auf unzureichenden Informationen beruhen, aus dem Weg zu räumen." Denn augenscheinlich ist ASP besser als sein Ruf: Unternehmen, die bereits ASP-Lösungen nutzen, schätzen das ASP-Konzept insgesamt sehr viel positiver ein als solche, die noch keine Erfahrungen mit ASP gemacht haben. Reinhard Kreft, deutscher Sprecher des ASP Industry Consortium, sieht sich in den Schwerpunktthemen der durch den weltweiten Dachverband der ASP-Industrie gebildeten Arbeitsgruppen bestätigt. "Die Ergebnisse der Studie unterstreichen, dass es erhebliche Einsatzpotenziale für das zukunftsweisende ASP-Modell gibt. Nach wie vor bestehen aber erhebliche Dissonanzen in der Wahrnehmung der Zielgruppen", erklärte Kreft und ergänzte: "Hier gilt es anzusetzen und die gestarteten Aufklärungskampagnen auszubauen."
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