Offiziell: Microsoft zeigt PocketPC 2002
Neues WindowsCE bringt nur wenig Neues
Wie bereits Anfang September angekündigt, stellte Microsoft am 4. Oktober PocketPC 2002 in San Francisco und London offiziell vor. Parallel dazu verkündeten etliche PDA-Hersteller entsprechende Geräte. Da das neue WindowsCE keine MIPS-Prozessoren mehr unterstützt, ergibt sich hier eine neue Wintel-Allianz zwischen Microsoft und Intel.
Die großen Neuerungen, die es beim Sprung von WindowsCE 2.11 auf WindowsCE 3.0 gab, fehlen beim neuen PocketPC 2002, das im Wesentlichen an aktuelle Hardware-Bedürfnisse angepasst wurde und einige Überarbeitungen erhielt. Seit WindowsCE 3.0 nennt Microsoft das System PocketPC und will Käufern damit eine Kompatibilität zu normalen Desktop-PCs vorgaukeln, die aber nicht gegeben ist. Bei der Synchronisation mit Office-Applikationen gab es in der neuen Version keinerlei Verbesserungen.
Eine "Neuerung" bringt Microsoft bei der Hardware-Unterstützung, die abgespeckt wurde. So unterstützt PocketPC 2002 keine MIPS-Prozessoren mehr, so dass alle Hersteller von WindowsCE-PDAs auf den StrongARM-Prozessor von Intel umsteigen. Somit schafft Microsoft neben der Desktop-Plattform jetzt auch bei PDAs eine weitere Wintel-Allianz, weil Microsoft-Software jetzt eng mit Intel-Hardware gekoppelt ist.
Für den Anwender bleiben Neuerungen aber eher Mangelware, so besitzt PocketPC 2002 eine überarbeitete Bedienoberfläche, die sich über Skins anpassen lässt. Endlich soll man auch leicht zwischen offenen Applikationen wechseln können, was bislang ohne Einsatz von Zusatz-Software extrem umständlich war. Ebenfalls lange vermisst wurde die Möglichkeit, Daten mit den weit verbreiten PalmOS-PDAs per Infrarot auszutauschen, was nun endlich auch möglich sein soll.
Ferner enthält das System eine aktualisierte Fassung des Microsoft Reader zur Anzeige von E-Books und die neue Version 8 des Windows Media Player. Über Terminal Services können Mitarbeiter nun vom WindowsCE-PDA auf Windows-basierte Firmenserver zugreifen, wobei alphanumerische Passwörter und Verbindungen auf Grundlage der VPN-Technologie (Virtual Private Network) unterstützt werden.
Mit dem überarbeiteten Pocket Internet Explorer lassen sich Bilder jetzt zum Download vorauswählen. Der Browser unterstützt die Web-Standards XML, HTML and dHTML, kann aber weiterhin keine WML-Seiten anzeigen. Zudem implementierte der Hersteller weitere Verbindungstechniken in das Betriebssystem, wie Bluetooth-gestützte Personal Area Networks (PAN), Local Area Networks (LAN) auf Basis von IEEE 802.11b bis hin zu Wide Area Networks (WAN), die etwa über 2.5G- oder 3G-Mobilfunkstandards wie GPRS genutzt werden können.
Das Synchronisationstool ActiveSync, das es nach wie vor nur für die Windows-Plattform gibt, trägt jetzt die Versionsnummer 3.5 und synchronisiert nun auch den E-Mail-Posteingang inklusive aller Unterordner. Außerdem soll eine bessere USB-Unterstützung und eine überarbeitete Remote-Synchronisierung enthalten sein.
Nachdem Hewlett-Packard bereits vor einem Monat seine neuen Jornada-Modelle vorgestellt hat, folgten auch Toshiba, Compaq mit neuen iPaq-Modellen sowie Casio mit einem neuen Cassiopeia. Informationen über Upgrades bisheriger Geräte erhält man direkt bei den Hardware-Herstellern, bisher hat nur Compaq entsprechende Konditionen genannt.
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