Projekt Scarabeos 2001 - Kleinaktionäre wollen BeOS retten
Freigabe von BeOS/BeIA unter GPL-ähnlicher Open-Source-Lizenz angestrebt
Seit Be im August den Ausverkauf seiner Technik und Programmierer an Palm ankündigte, ist die Zukunft von BeOS und BeIA noch düsterer geworden. Um die Betriebssysteme doch noch zu retten, haben einige Kleinaktionäre das Projekt Scarabeos 2001 gestartet und wollen damit zumindest dafür sorgen, dass BeOS/BeIA unter eine GPL-ähnliche Open-Source-Lizenz gestellt wird.
"Lassen wir die Petitionen an Palm, setzen wir lieber unsere Interessen durch! Wir reden mit Palm allenfalls noch über ein anderes Open-Source-Modell, sonst über gar nix!", heißt es auf der ambitionierten Projektseite.
Da sich den Projektinitiatoren zufolge etwa 80 Prozent aller Be-Aktien im Besitz von Kleinanlegern befinden, die jedoch alleine nichts zu sagen haben, will man die Aktien von Be-Aktionären in Sammeldepots bündeln. So will man mehr Einfluss gewinnen, um Vertreter zur vermutlich letzen Hauptversammlung schicken zu können. Damit soll der Verkauf an Palm verhindert und auf die Open-Source-Freigabe der Betriebssysteme gedrängt werden.
Die durch Notare begleiteten Transaktionen sollen nach der Hauptversammlung wieder rückgängig gemacht werden und jeder Kleinaktionär seine Aktien zurückerhalten. Im Moment werden allerdings noch mehrere Personen gesucht, die Sammeldepots einrichten wollen bzw. können. Bereits vor dem Start von "Scarabeos" zum 9. September 2001 sollen bereits einige Kontakte zu Be-Kleinaktionären bestanden haben. Nun hofft man noch mehr Aktionäre für das Unterfangen gewinnen zu können.
Die Unterschiede der GPL zur vorgeschlagenen "OpenBeOS-Lizenz" betreffen laut Scarabeos folgende Punkte: "Unter den Namen BeOS/BeIA dürfen nur Distributionen veröffentlicht werden, deren Kernel und weitere wesentliche Bestandteile des Betriebssystems von der Be Inc. oder einer weiteren zu schaffenden Institution zertifiziert wurden. So wie aus Tradition oder vielleicht auch anderen Gründen Linus Torvalds darauf achtet, was als Kernel rauskommt. Kommerzielle Distributoren zahlen geringe Lizenzgebühren an Be Inc. pro hergestellte CD-Box."
Be-Aktionären, die hoffen durch den Verkauf an Palm zumindest etwas von ihrem verlorenen Geld wiederzuholen, erklären die Projekt-Initiatoren Folgendes: "Wir Aktionäre, die wir teilweise zehntausende-hunderttausende Mark/$ verloren haben, brauchen uns über die restlichen Pfennige keine Gedanken zu machen. Stelle Dir vor: Du hast (nur) 100 Aktien, die Du nicht rechtzeitig verkauft hast. Sie sind ca. 14 Euro wert. Du hast (nach den Verkaufsgebühren) noch 6 Euro. Der Markt ist zusammengebrochen, Du kannst sie nicht mehr verkaufen. Kommt's darauf noch an, nachdem Du 400, 600 oder mehr Euro verloren hast, ob Du die 6 Euro kriegst? Aber würdest Du vielleicht 5, 10, 20 Euro 'spenden', um weiterhin das tollste OS der Welt nutzen zu können? (Und M$ die Quittung für die unfairen Praktiken im Kampf gegen BeOS, Linux, OS/2 auszustellen?)".
Die Homepage des Projekts Scarabeos 2001 findet sich unter de.geocities.com/scarabeos2001/. Ansprechpartner des "OpenBeOS/Scarabeos-Kommitees" ist Horst Ebenhöh, Vacher Str. 268, 90768 Fürth / Bayern, Tel. +49 (0)174 / 9364 958, E-Mail:
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Mit "Schwachsinn" meine ich auch nicht euren Artikel :-) Ich verfolge Be, Inc. nun schon...
Leider hab ich dazu nix weiter gefunden, deswegen ja die Formulierung "laut den...
Jean Louis-Gassée hält die Mehrheit der Aktien.