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Spieletest: MechCommander 2 - Fordernde Roboterschlachten

Echtzeitstrategie in 3D. Nicht erst seit dem kürzlich erschienenen MechWarrior 4 weiß man, dass Microsoft sich im BattleTech-Universum durchaus zu Hause fühlt - die dort angesiedelten Spieleprodukte konnten bisher allesamt überzeugen. Auch MechCommander 2 - die Fortsetzung des vor knapp drei Jahren veröffentlichten Strategiespieles - steht den bisherigen Titeln kaum nach.
/ Thorsten Wiesner
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Dabei hielt man sich bei spielerischen Neurungen sehr zurück, wer den ersten Teil bereits erfolgreich durchstanden hat, wird auch mit dem aktuellen Spiel schnell zurechtkommen. Auffälligste Neuerung ist zweifellos die Grafik, die nun in 3D erstrahlt und sich auch auf das Spielgeschehen auswirkt. So lassen sich nun etwa Anhöhen und Schluchten als Verstecke ausnutzen, Gegner können zudem erst beschossen werden, sobald sie sich zumindest auf gleicher Höhe befinden, auch wenn sie bereits vorher auf dem Radar ausgemacht werden können.

Optisch sieht dies auch durchaus beeindruckend aus, denn die Mechs und die Anlagen sind äußerst detailreich modelliert. Auch die vielen kleinen Effekte sind gelungen, Explosionen beeindrucken ebenso wie die herumfliegenden und gut zu verfolgenden Geschosse. Ganz anders hingegen sieht es bei den Zwischensequenzen aus: Abgesehen davon, dass die Videos recht verwaschen aussehen, wirken die Akteure oft ein wenig unbeholfen, und die ansonsten überzeugende Sprachausgabe passt leider zumeist nicht so recht zu den Lippenbewegungen der Charaktere.

Wie bei früheren BattleTech-Spielen steht man auch beim MechCommander 2 in Diensten eines der in diesem Fall drei sich bekriegenden mächtigen Herrrschaftshäuser, allerdings wird man im Laufe der Kampagne mehrmals die Seite wechseln und so gegen unterschiedliche Feinde kämpfen. Die einzelnen Missionen laufen dabei interessanterweise nicht unbedingt linear ab; zwar gilt es immer, eine Reihe von Aufträgen pro Mission auszuführen, durch unterschiedliche Sekundäraufgaben, deren Erfüllung dem Spieler oft freigestellt ist, lässt sich das Ziel aber auf unterschiedlichste Weise erreichen.

Taktik steht dabei eindeutig im Vordergrund: Wer seine Mechs blind in den Angriff schickt, wird schon nach kürzester Zeit nur noch über einen Haufen Elektroschrott verfügen, der zwar beeindruckend aussieht, dem weiteren Spielverlauf aber nicht unbedingt zuträglich ist. Da man zumeist nur über eine Hand voll Kampfroboter verfügt, will die Aktion jedes Einzelnen gut geplant sein, wobei man sowohl auf die Fähigkeiten des Mechs als auch auf die des ihn führenden Menschen achten muss. Der sehr variable Schwierigkeitsgrad kommt dabei allen Spielertypen zugute, auf der niedrigsten Stufe haben auch Anfänger eine realistische Chance, gegnerische Patrouillen zu erbeuten oder fremde Basen zu stürmen.

Erfolge in den Missionen zahlen sich in Upgrades für die Maschinen aus, mit der Zeit wachsen die Waffenarsenale und Schutzschilde der Roboter so beachtlich an. Reparaturfahrzeuge beheben auch während einer Schlacht kleinere Schäden an den eigenen Mechs, Sonden und Aufklärer lassen sich schon vorher dazu nutzen, um das nähere Terrain auszukundschaften.

Auch an den Mehrspielermodus wurde gedacht, so dass sich bis zu acht Spieler gegenseitig bekriegen dürfen. Allerdings sollte man sowohl als Einzelkämpfer als auch für die Multiplayerschlachten über die nötige Hardware verfügen, wer höhere Auflösungen und einen hohen Detailgrad auswählt, muss schon mit einem Gigahertz-Rechner und wenigstens 128 MB RAM ausgerüstet sein.

Fazit:
Spannende Missionen, ansprechende Grafik und ein variabler Schwierigkeitsgrad sorgen dafür, dass auch MechCommander 2 wieder zu den herausragenden Strategie-Titeln zählt. Allerdings gibt es neben der optischen Aufpolierung kaum wirklich relevante spielerische Neuerungen gegenüber dem Vorgänger zu vermelden, bei einem wahrscheinlichen dritten Teil wird eine Gameplay-Neubearbeitung also unausweichlich sein, will man weiterhin Top-Wertungen erhalten.


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