Storylastiges Adventure von Ubi Soft. Bereits im von Red Storm entwickelten und eher mäßig gelungenen Adventure Freedom durfte die Science-Fiction- und Fantasy-Autorin Anne McCaffrey die Story erdichten, mit Dragonriders erhält nun auch ihre Chronicles-of-Pern-Reihe am PC ihren Auftritt - diesmal allerdings nicht nur mit guter Story, sondern auch recht passablem Gameplay.
Schauplatz der Handlung ist der Planet Pern, der nach einer Reihe verheerender Katastrophen kaum noch Spuren der hier einst vorhandenen fortschrittlichen Kultur offenbart. Stattdessen leben die Menschen nun unter recht primitiven Bedingungen, einzig die selbst erschaffenen Drachen, die eine Mischung aus künstlichen und realen Lebewesen darstellen, tragen Spuren einst vorhandenen High-Techs in sich. Eine Gruppe von Drachenreitern nutzt eben diese Tiere, um Pern vor den Angriffen feindlicher Mächte zu schützen und Recht und Ordnung auf dem Planeten aufrecht zu erhalten.
Als D'Kor übernimmt man die Rolle eines dieser Drachenreiter, der eigentlich nur auf der Suche nach einer Frau zur Führung seines Clans ist, im Verlaufe der Geschichte aber einen alten, mächtigen Feind wiedertrifft und eben diesen auch zum Kampf herausfordern muss.
Bei der Entfaltung der Geschichte macht sich die Erfahrung McCaffreys zweifellos bemerkbar - selten trifft man auf Adventures, die eine derart ausgeklügelte, in sich logische und faszinierende Geschichte zu bieten haben. Allerdings bringt das auch zum Teil ausufernde Textwüsten mit sich - die Gespräche mit den vielen interessanten Charakteren dauern nicht selten schon einige Minuten.
Wer dabei von der sehr schön anzuhörenden Sprachausgabe profitieren will, sollte über profunde Englisch-Kenntnisse verfügen, in Deutsch sind nur die Untertitel gehalten. Grafisch bietet Dragonriders gehobenen Adventure-Durchschnitt, die Atmosphäre der Romane wussten die Entwickler aber auf Grund der schönen Szenarios und der guten Hintergrundmusik passend einzufangen.
Vor all der Komplexität der Geschichte vernachlässigte man allerdings ein wenig den spielerischen Anspruch - die Aufgaben beschränken sich zumeist darauf, Gegenstände von einem Ort zum anderen zu bringen und kleinere Aufträge auszuführen, die allesamt linear vorgegeben sind. Zudem ist auch die Tastatursteuerung zumindest gewöhnungsbedürftig, Adventure-Erfahrene werden zeitweilig gewohnte Klickvorgänge mit der Maus schmerzlich vermissen.
Fazit: Wer anspruchsvolle Fantasy-Geschichten mag oder sich gar zu den Anhängern der Chronicles-of-Pern-Saga zählt, wird viel Spaß mit der PC-Umsetzung des Stoffes haben. Bei all der Storylastigkeit und den oft sehr simplen Rätseln wird man aber oft das Gefühl nicht los, einem interaktiven Film beizuwohnen oder ein gutes Buch am Bildschirm zu erleben - für Anfänger also eine lohneswerte Sache, Fortgeschrittene hingegen könnten sich bald unterfordert fühlen.