Handys: Produktfälschungen aus Fernost und Osteuropa
Connect warnt vor Plagiaten
Wie die Zeitschrift Connect in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, kommen vermehrt Handy-Produktplagiate auf den deutschen Markt. Die angebotenen Modelle unterscheiden sich von den Originalen naturgemäß kaum im Aussehen, aber durch mangelhafte technische Qualitäten: Nachgebaute Akkus beispielsweise bieten kürzere Stand-by-Zeiten und die Antennen nerven mit dürftiger Empfangsqualität.
Die gefälschten Handys gelangen meist in Einzelteile zerlegt in verschiedenen Sendungen über die Grenze und landen immer wieder in großen Mengen in den Händen der Zollfahnder. Lieferungen von 10.000 bis 20.000 Stück gelten normal. Kürzlich entdeckten italienische Zollfahnder in einem Jumbo aus China 60.000 gefälschte Handys, Akkus, Ohrhörer und Ladegeräte, so Connect.
Den Herstellern sind die Fälschungen natürlich ein Dorn im Auge - sie versuchen gegen die Vertreiber der Plagiate vorzugehen. Ericsson versucht die Absatzmärkte auszutrocknen und wird beispielsweise auf Messen fündig. So hatten auf der CeBIT 1999 etwa 20 Aussteller gefälschte Ericsson-Produkte im Sortiment, in diesem Jahr aber nur drei, teilte Connect mit. Motorola investiere stark in technische Lösungen, die das Fälschen der Produkte erschweren oder gar unmöglich machen sollen. Dennoch lässt sich das Übel kaum bei der Wurzel packen, denn Versuche, die Werkstätten in Fernost oder Osteuropa auszuheben, scheitern an den Behörden der jeweiligen Länder. "Ist man endlich so weit, haben die Kriminellen längst um die Ecke etwas Neues aufgebaut", berichtete Ericsson-Rechtsexperte Dr. Ulrich Sick gegenüber Connect.
Die Hersteller raten Kunden, auf die Kennzeichnungen der Produkte zu achten. Bei den in Rom beschlagnahmten Handys fehlte etwa das CE-Zeichen. Auf dem Handy oder dem Zubehörteil, so Connect, muss sich die Markenbezeichnung befinden. Die bloße Kennzeichnung "für/fits for/fits" reiche nicht. Ebenso sollte die Beschriftung auf den Produkten beachtet werden. Ist der Markenname falsch geschrieben oder durch einen anderen Schriftzug ausgetauscht, handele es sich um ein Plagiat. Es dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein, bis die Fälschungen optisch angepasst werden.
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Handy direkt hab ich zwar in drei Jahren in der Branche auch nicht gesehen, aber...
hat irgend jemand mal so nen Raubkopie-Handy in die Finger bekommen und macht mal nen...