Level 3 baut weltweit 1400 Stellen ab
Einsparmaßnahmen von 2,3 Milliarden US-Dollar bis 2003
Das Kommunikations- und Informations-Unternehmen Level 3 Communications, das eine große Palette IP-basierender Dienste anbietet, will mit einer Reihe von Maßnahmen auf die schwächere Konjunktur reagieren. Das Unternehmen kündigt an, die Vertriebsaktivitäten verstärkt auf etablierte Unternehmen mit hohem Bedarf an Bandbreite auszurichten. Darüber hinaus plant Level 3 Einsparmaßnahmen in Höhe von 2,3 Milliarden US-Dollar bis zum Jahr 2003 und baut weltweit 1400 Stellen ab. Level 3 revidierte außerdem die Geschäftsprognosen für 2001 und 2002 und reduziert die Umsatzerwartungen für diesen Zeitraum.
In den vergangenen drei Jahren hat Level 3 im Rahmen seiner Gesamtstrategie vornehmlich Firmen mit hohem Bedarf an Bandbreite adressiert. Bei einem Teil dieser Unternehmen handelt es sich um Start-ups mit nur teilweise finanzierten Geschäftsplänen. Die schwächere Marktlage wirkt sich nun negativ auf eine bedeutende Anzahl dieser Kunden aus. Als Ergebnis dieser Entwicklung hat Level 3 seine Zielgruppe verändert und die weltweite Vertriebsorganisation neu ausgerichtet. Level 3 will nach wie vor an innovative junge Unternehmen liefern, richtet sich jedoch jetzt auch verstärkt an etablierte, international operierende Firmen, die hohe Bandbreiten benötigen.
"Wir haben die Erwartungen für das erste Quartal 2001 übertroffen und gehen davon aus, dass wir im zweiten Quartal im Wesentlichen innerhalb des prognostizierten Rahmens liegen", sagte James Q. Crowe, CEO von Level 3. "Dennoch hat die Abschwächung der Wirtschaft merkliche Auswirkungen auf unseren Geschäftsverlauf. Deshalb müssen wir unsere wirtschaftlichen Erwartungen entsprechend reduzieren und in Einklang mit der gesamtwirtschaftlichen Lage bringen. Prognosen sind immer unsicher. Wir gehen jedoch wie viele andere Branchenkenner auch davon aus, dass sich die Konjunktur gegen Ende 2001 erholt."
Level 3 erwartet jetzt für 2001 einen Umsatz nach US-GAAP von 1,3 Milliarden US-Dollar. Das wäre eine Steigerung von etwa 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für 2002 geht Level 3 von einem Umsatz nach US-GAAP von 1,7 bis 1,8 Milliarden US-Dollar aus, der im Jahr 2003 auf 2,7 bis 2,8 Milliarden US-Dollar anwachsen soll.
Das Unternehmen rechnet damit, das erste Quartal 2002 mit einem positiven konsolidierten EBITDA (Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Goodwill-Abschreibungen) abzuschließen. Insgesamt erwartet Level 3 in 2001 noch einen negativen EBITDA von rund 420 Millionen US-Dollar (beziehungsweise minus 360 Millionen US-Dollar ausschließlich einmaliger, nicht cash-relevanter Kosten von 60 Millionen US-Dollar), für 2002 dann aber einen positiven EBITDA von 200 bis 250 Millionen US-Dollar sowie für 2003 850 bis 950 Millionen US-Dollar.
Level 3 geht davon aus, dass bis zum Jahresende 85 bis 90 Prozent der regelmäßigen Einnahmen von, so wörtlich, "kreditwürdigen Kunden" stammen werden. Dabei ist der Anteil an Risikokunden berücksichtigt, von denen sich Level 3 trennt, und der Anteil an zusätzlich gewonnenen etablierten und kreditwürdigen Kunden.
Level 3 beschäftigt derzeit 5.900 Mitarbeiter, 5.200 davon im Kommunikationsbereich. Das Unternehmen reduziert weltweit rund 1.400 Arbeitsplätze vorwiegend in diesem Sektor. Der Stellenabbau betrifft etwa 820 Mitarbeiter in Nord-Amerika, 550 in Europa und 30 in Asien. Das Unternehmen rechnet mit einer einmaligen Belastung von etwa 100 Millionen US-Dollar im zweiten Quartal 2001, darunter 40 Millionen US-Dollar für den Personalabbau sowie 60 Millionen US-Dollar nicht cash-relevante Kosten aus Projektverschiebungen.
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