IMHO: Kooperationen - eine feine Sache?!
Meinte zumindest Walter Ganz vom Fraunhofer-Institut für Arbeitsorganisation in Stuttgart auf einer Veranstaltung der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg. Zusammenarbeit finde nur vereinzelt statt und nicht mit längerfristiger, strategischer Ausrichtung. Es gebe kaum vertragliche Regelungen und klare Aufgabenverteilungen. Vor allem die Sorge, dass Know-how abfließe und möglicherweise sogar Kunden und Mitarbeiter den Stall wechselten, behindere das Entstehen einer Kooperationskultur.
Eigentlich schade. Andererseits auch unglaublich. Hochwertige Internetkonzepte erfordern derart viel Kompetenz in den Bereichen Kundenkommunikation, Markenführung, Projektabwicklung, Interfacedesign, Multimedia- und IT-Technologie, dass gelegentlich selbst größere Unternehmen an ihre Grenzen stoßen (um es mal vorsichtig zu formulieren). Zurzeit heftet man sich ja gerne das Etikett des "Full Service Providers" auf die Brust. Mit viel bösem Willen (oder nach enttäuschenden Erfahrungen) könnten Kunden das auch so übersetzen: "Die können alles, aber nichts richtig".
Es gibt jedoch auch Firmen, die auf ihren Webseiten ausdrücklich darauf hinweisen, mit welchen Partnern sie gemeinsam Lösungen erarbeiten. Ein cleverer Schachzug. Das zeigt nämlich: "Wir kooperieren mit Spezialisten, Sie erhalten Ihr Produkt aber trotzdem aus einer Hand". Vielleicht sollte man das doch mal ausprobieren. Und ein bisschen mehr Kontinuität und Vertrauen wagen als beim klassischen Subunternehmertum. (Peter Klein / Multimedia.de)