Brokat: 300 Mitarbeiter müssen gehen
Hälfte des Grundkapitals durch Anpassungen aufgebraucht
Die Brokat AG nimmt eine bilanzielle Neubewertung einiger Tochtergesellschaften und Beteiligungen vor, da die Ertragsaussichten der betreffenden Ländergesellschaften auf Grund der verhaltenen Marktsituation nach einer jetzt vorgenommenen Neueinschätzung geringer ausfallen als ursprünglich erwartet. Das Resultat: Die Neubewertung führt zu einem Verlust in Höhe der Hälfte des bilanziellen Grundkapitals.
Die Neubewertungen betreffen lediglich den Einzelabschluss der AG nach HGB und wirken sich nicht auf die Liquidität aus. Im Einzelnen ergeben sich Abschreibungen auf verschiedene Tochtergesellschaften.
So passt Brokat zum Beispiel den Bilanzansatz des 2000 akquirierten Unternehmens Fernbach Financial Software S.A., Luxemburg, dem aktuellen Marktumfeld an. Daraus ergibt sich eine Abschreibung in Höhe von 10,3 Millionen Euro. Weiterhin bewertet das Unternehmen Ausleihungen an die Ländergesellschaften in den USA, in Schweden und in England ebenfalls neu. Diese Maßnahme beläuft sich auf rund 10,7 Millionen Euro. Weitere Abschreibungen in Höhe von 3,9 Millionen Euro resultieren aus Minderheitsbeteiligungen, bei denen ebenfalls Wertberichtigungen vorgenommen werden.
Zudem will Brokat etwa 300 Mitarbeiter auf Grund personeller Überkapazitäten abbauen. In den USA werden rund 200 Stellen gestrichen. In Europa und Asien sind 100 Arbeitsplätze betroffen, davon 50 in Deutschland. Weiterhin werden weltweit Standorte in Holland, Belgien und Israel geschlossen. Die Benelux-Länder werden künftig durch die Niederlassung in Frankreich betreut.
Die Tochtergesellschaft in Hongkong wird in ein Vertriebsbüro umgewandelt. Zudem reduziert das Unternehmen die Anzahl externer Berater. Insgesamt erwartet Brokat durch diese Maßnahmen Einsparungen in Höhe von 15 Millionen Euro für das vierte Quartal 2001 gegenüber der Kostenstruktur des ersten Quartals.
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