Dot-Com-Sterben: Studie über Marktaustritte und Insolvenzen
Mit zunehmender Reife des Internet-Marktes gewinnt auch die Konsolidierung bei den Anbietern an Fahrt. Das höchste Tempo weisen dabei die Internet Service Provider (ISPs) auf, die das "entwicklungsgeschichtlich" älteste Anbieter-Segment stellen. Von 24 VC-finanzierten Anbietern ist die Hälfte bereits übernommen worden oder gescheitert. Auch bei den B2C-Anbietern (Business-to-Consumer) haben sich die Reihen gelichtet. 21 Unternehmen sind gescheitert, 25 wurden übernommen. Damit ist über ein Viertel der VC-finanzierten Anbieter nicht mehr selbstständig oder vom Markt verschwunden. Im Vergleich dazu sind die B2B-Anbieter (Business-to- Business) von der Konsolidierung noch weitgehend verschont geblieben. Von den Unternehmen, die in der Mehrzahl erst in 1999 oder 2000 gegründet wurden, sind 4 Prozent gescheitert, 3 Prozent wurden übernommen.
Mit 207 Unternehmen stellen die Anbieter von Internet-Software das zahlenmäßig größte Segment in der Stichprobe. Die geringe Ausfall-Rate von nur 3 Prozent resultiert aus der Erfahrung mit dem Geschäftsmodell und einem vergleichsweise späten Einstieg der VC-Gesellschaften. Zum Zeitpunkt der ersten Finanzierungsrunde existiert meist bereits ein vermarktbares Produkt oder ein Prototyp, so dass die Marktchancen abgeschätzt werden können. Dies macht die Firmen auch zu interessanten Übernahmekandidaten. Immerhin 7 Prozent der Firmen wurden bereits akquiriert oder haben mit anderen Unternehmen fusioniert.
Erwartungsgemäß tragen VC-Gesellschaften, die erst mit dem Start des Neuen Marktes in 1997 oder später entstanden sind, das höchste Risiko. 9,6 Prozent der Beteiligungen dieser "jungen Spezialisten" sind in den vergangenen zehn Monaten gescheitert, gegenüber 5,9 Prozent im Durchschnitt und 5,3 Prozent bei den bereits vor 1997 gegründeten "etablierten Spezialisten".
Dieser Unterschied liegt in der Struktur der Portfolios begründet. Junge Spezialisten sind stärker in der Frühphase engagiert, in der einem höheren Risiko auch ein größeres Wertsteigerungspotenzial gegenübersteht. Übernahmekandidaten in der Frühphase sind jedoch weniger gefragt. Während die etablierten Spezialisten 12,4 Prozent ihrer Beteiligungen in Akquisitionen oder Fusionen einbringen konnten, gelang dies den jungen Spezialisten nur in 6,4 Prozent der Fälle.
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