E-Procurement-Studie: Deutsche Unternehmen zurückhaltend
Durchbruch auf Raten: Der lange Weg zum elektronischen Einkauf
Die Mehrzahl der deutschen und britischen Unternehmen geht davon aus, dass der elektronische Einkauf zu spürbaren Einsparungen und Vorteilen führt. Der Weg zum Durchbruch des neuen Einkaufsweges ist allerdings steinig: Viele Unternehmen halten sich gegenwärtig zurück oder setzen auf Teillösungen. Einer neuen Studie von American Express zufolge bevorzugen die meisten Unternehmen nach wie vor traditionelle Beschaffungsprozesse. Nur drei von hundert Firmen wickeln das Bestellwesen und die Zahlung schon heute online ab.
Immerhin 34 Prozent der deutschen Unternehmen haben aber zumindest Teile ihres Einkaufsprozesses automatisiert. Damit liegen sie weit vor den britischen Firmen, bei denen dies nur bei neun Prozent der Fall ist. Für die Studie wurden 200 Leiter von Finanzabteilungen in großen deutschen und britischen Unternehmen befragt.
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Mehr als die Hälfte der Befragten sind der Ansicht, dass durch E-Procurement bis zu 10 Prozent der direkten Kosten im Einkauf eingespart werden können, während ein gutes Viertel die möglichen Einsparungen sogar auf bis zu 20 Prozent schätzt. Bei den indirekten Kosten im Einkauf gehen fast drei Viertel der Befragten davon aus, dass E-Procurement zu Einsparungen von bis zu 25 Prozent führen kann. "Obwohl für die meisten Unternehmen die Einsparungen beim elektronischen Einkauf die Kosten nach eigener Aussage überwiegen, haben derzeit nur sehr wenige ein umfassendes elektronisches Einkaufssystem eingeführt", erläuterte Axel Hoppenot, Vice President American Express Corporate Purchasing Card Operation. "Die Zurückhaltung hat nicht nur mit dem gegenwärtig schwierigen Marktumfeld zu tun, sondern auch mit hauseigenen Faktoren in vielen Firmen."
85 Prozent der befragten Unternehmen befürchten, dass die neuen Systeme nicht mit den bereits bestehenden Systemen kompatibel sind. In knapp drei Viertel der Firmen zählt das Thema E-Procurement den Befragten zufolge nicht zu den wichtigsten Prioritäten des obersten Managements. Skepsis herrscht auch beim Thema Sicherheit: 69 Prozent der Befragten misstraut reinen Internet-Geschäftsbeziehungen und 62 Prozent sieht ein allgemeines Sicherheitsrisiko.
"Die Studienergebnisse zeigen auch, dass vielfach ein großer Bedarf an Informationen besteht", sagte Axel Hoppenot. So kennt beispielsweise nur eines von vier Unternehmen nach eigener Einschätzung die optimalen und bewährten Verfahrensweisen bzw. die Branchenempfehlungen für die Implementierung eines E-Procurement-Systems. Der Informationsbedarf beginnt schon bei der Frage, was überhaupt zum elektronischen Einkauf gehört. Rund die Hälfte der befragten Unternehmen zählten beispielsweise die Online-Zahlung von Waren und Dienstleistungen nicht dazu. "Dabei zeigen unsere Erfahrung und die Ergebnisse anderer Studien eindeutig, dass gerade in diesem Bereich sehr hohe Einsparungspotenziale bestehen", so Hoppenot. "Durch den Einsatz eines kompletten E-Procurement-Systems können künftig noch viele Potenziale ausgeschöpft werden - was gerade bei einem schwächeren konjunkturellen Umfeld einen positiven Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen haben kann."
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