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VDE: Kommunikation ist Wachstumsmotor der Chip-Industrie

Europa gut positioniert. Der Weltmarkt für Mikroelektronik kletterte 2000 mit 37 Prozent Zuwachs auf die Rekordmarke von 204 Milliarden US-Dollar. Triebfedern dieser Entwicklung waren der anhaltende Boom bei Computern, der wachsende Markt für Mobiltelefone und die zunehmende Nachfrage nach digitalen, mobilen Konsumelektronik-Geräten.
/ Andreas Donath
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2001 soll der Weltmarkt für Mikrochips hauptsächlich durch Lagerabbau um etwa 4,6 Prozent auf 195 Milliarden US-Dollar zurückgehen. Bereits ab 2003 sei jedoch wieder mit zweistelligen Wachstumsraten zu rechnen. Bis 2005 soll der weltweite Halbleitermarkt voraussichtlich auf 350 Milliarden US-Dollar anwachsen. Gleichzeitig wird sich der Spielraum für die europäische Halbleiterindustrie vergrößern.

Der Trend "Kommunikation" wird nach Einschätzung des VDE zum entscheidenden Faktor für die Dynamik des Halbleitermarktes. Im Jahre 2000 hatte der Bereich Kommunikation mit einem Plus von 69 Prozent die mit Abstand höchste Zuwachsrate vorzuweisen. Mit 54 Milliarden US-Dollar erreicht dieses Segment inzwischen 26 Prozent des gesamten Marktvolumens. Grund dafür ist neben dem Handy-Boom auch die positive Entwicklung der Kommunikation über Glasfasernetze. Die Datentechnik verzeichnet zwar auf Grund der zurückgehenden PC-Produktion den niedrigsten Zuwachs (26 Prozent), bleibt aber mit 93 Milliarden US-Dollar und einem Marktanteil von 46 Prozent Spitzenreiter.

Die europäische Halbleiterindustrie wird nach VDE-Schätzungen ihre gute Marktposition behaupten: mit Infineon Technologies und ST Microelectronics liegen weiterhin zwei Global Player aus Europa in der Weltspitzengruppe. Die Stärken würden insbesondere in den Bereichen Kommunikation, Automobil-Elektronik und Maschinenbau liegen. Auch der Smart-Card-Markt werde vom Handy-Boom kräftig angeschoben.

Deutschland folgt dem weltweiten Trend in abgeschwächter Form. Dies ist auf die homogenere Segmentverteilung mit einem im Vergleich zum Weltmarkt deutlich höheren Automobilanteil zurückzuführen. Für die Bereiche Industrie, insbesondere Eisenbahnen, Kommunikations-Breitbandnetze, Chipkarten und Automobilelektronik ist eine positive Entwicklung zu erwarten.

Die Position Deutschlands in der Mikroelektronik hat sich in den vergangenen Jahren deutlich gefestigt. Dies manifestiert sich auch in einem überproportionalen Aufbau von Halbleiter-Fertigungskapazitäten beispielsweise in Dresden und demnächst in Frankfurt an der Oder. Der weitere Ausbau wird jedoch zunehmend durch den Experten- und Nachwuchsmangel in der Elektro- und Informationstechnik gebremst, so der VDE.

Auch in der Mikrosystemtechnik und den Nanotechnologien, neben der Mikroelektronik weitere entscheidende Zukunftstechnologien, wird sich das hohe Innovationstempo ungebrochen fortsetzen. Die NEXUS-Studie weist für Mikrosystemtechnik ein Marktvolumen von 25 Milliarden US-Dollar und zweistellige Zuwachsraten für die nächsten Jahre aus. Der größte Teil entfällt derzeit auf Produkte der PC-Peripherie, auf Automobil- sowie Medizintechnik. Rechnet man die Flachdisplays zu den Mikrosystemen, so wird mit Mikrosystemtechnologien bereits heute ein globales Marktvolumen von 50 Milliarden US-Dollar erreicht.


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