Infineon erwartet steigende DRAM-Preise
Das EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) ging auf 10 Millionen Euro zurück. Das entspricht einem Rückgang um 243 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sowie um 436 Millionen Euro gegenüber dem ersten Quartal, in dem einmalige Sondereinnahmen von 202 Millionen Euro enthalten waren. Die rückläufigen Gewinne von Infineon sind im Wesentlichen auf fallende Preise bei Speicherprodukten und auf den Nachfragerückgang bei Mobiltelefonen zurückzuführen.
Der Nettogewinn lag im abgelaufenen Quartal bei 23 Millionen Euro und damit um 123 Millionen Euro unter dem Wert des vergleichbaren Vorjahresquartals und um 257 Millionen Euro unter dem Wert des vorausgegangenen Quartals. Der Gewinn pro Aktie betrug im zweiten Quartal 0,04 Euro gegenüber 0,24 Euro im Vorjahresquartal und 0,45 Euro im ersten Quartal 2001.
Die aktuelle Marktsituation in der Halbleiterindustrie bleibe aber weiter uneinheitlich und schwer vorhersehbar. In den vergangenen Monaten hätten führende Marktanalysten erneut ihre Wachstumserwartung für das Kalenderjahr 2001 für die gesamte Halbleiterindustrie beträchtlich reduziert. Die meisten Prognosen gehen von einem negativen Wachstum für das Jahr 2001 aus.
Die Aussichten für Infineon seien aber auf Grund der verschiedenen Aktivitäten differenziert zu betrachten. Infineon erwartet im Jahresvergleich ein starkes Umsatzwachstum und eine positive Entwicklung der EBIT-Margen in den Geschäftsbereichen Drahtgebundene Kommunikation, Sicherheits- & Chipkarten-ICs und Automobilelektronik. Wachstumsfaktoren in der drahtgebundenen Kommunikation seien der gute Markt für konventionelle Telekommunikations-Infrastruktur sowie für High-Speed-Communications- und Glasfaser-Lösungen. Der Geschäftsbereich Sicherheits- und Chipkarten-ICs profitiere von der zusätzlichen Nachfrage nach hochentwickelten Sicherheitscontrollern und Multimedia-Cards. In der Automobil- und Industrieelektronik bleiben die Aussichten auf Grund der starken Nachfrage nach Infineon-Lösungen für Automobil- und Industrieelektronik weiterhin erfreulich. Für diese Bereiche rechnet Infineon im Jahresvergleich mit einem zweistelligen Anstieg des Umsatzes und einer deutlichen Verbesserung des EBIT.
Prognosen für die Entwicklung im Markt für Mobilkommunikation seien weiterhin schwierig. Derzeit gebe es keine klaren Anzeichen einer baldigen Erholung bei der Nachfrage nach Mobiltelefonen. Daher ist eine rückläufige Geschäftsentwicklung im Bereich drahtlose Kommunikation für das dritte Quartal nicht auszuschließen. Trotzdem erwarten einige Kunden eine positive Entwicklung in der zweiten Hälfte des Kalenderjahres 2001.
Nach dem sehr schwierigen zweiten Quartal mit einem weiteren Preisrückgang bei Speicherprodukten deuteten erste Anzeichen darauf hin, dass die Nachfrage nach DRAMs anzieht, während die Lagerbestände bei den PC-Herstellern weiter abgebaut werden. Die Preise für DRAMs hätten sich im März auf niedrigem Niveau stabilisiert, und die Chancen für eine positive Preisentwicklung steigen, nach Ansicht von Infineon. Die Nachhaltigkeit dieser Entwicklung sei derzeit aber noch nicht absehbar. Infineon ist aber auch weiterhin davon überzeugt, dass sich der DRAM-Markt in der zweiten Hälfte des Kalenderjahres positiv entwickeln wird, da die weltweite Produktionskapazität für Speicherchips voraussichtlich nicht wesentlich zunehmen werde.
Ein tagesaktueller Speicher-Preisvergleich für Endkunden findet sich übrigens unter markt.golem.de .



