Bafög-Rückzahlung und öffentlicher Einkauf online
"Bürger und Wirtschaft wollen staatliche Dienstleistungen schneller und unkomplizierter in Anspruch nehmen. Sie wollen die Pflichten, die ihnen der Staat auferlegt, einfach und unbürokratisch erfüllen. E-Government wird die Verwaltung verändern. Denn die Verbesserung der Servicequalität lässt sich nicht mit einer Eins-zu-eins-Übertragung der alten Verwaltungsabläufe ins Internet erreichen" , erklärte Brigitte Zypries.
Auf der CeBIT in Hannover hatte Bundesinnenminister Otto Schily das Portal des Bundes www.bund.de freigeschaltet. Das ist das zentrale Projekt der E-Government-Initiative "BundOnline2005". Das Portal bietet eine Suchmaschine, mit der Bürger nach Themen, Adressen und Aufgabengebieten von Bundesbehörden suchen können. Ein Behördenbaum macht Verwaltungsstrukturen verständlich. Der redaktionelle Teil verweist mit kommentierenden Links auf bereits online geschaltete Dienstleistungen.
Ein weiteres der 14 Projekte, die beim "Markt der Möglichkeiten" präsentiert wurden, ist "BAföGOnline". Damit haben BAföG-Rückzahler die Möglichkeit, Anträge auf Tilgung von BAföG-Darlehen online über das Internet zu stellen. Unter www.bundesverwaltungsamt.de hat das für die Rückzahlung von BAföG-Leistungen zuständige Bundesverwaltungsamt in Köln dieses Angebot eingerichtet. BAföGOnline ist ein lückenloser Komplett-Service von der Antragstellung über die Bearbeitung bis hin zur Beantwortung. BAföG-Rückzahler, aber auch Empfänger und zukünftige Studierende, können sich auf dieser Website schnell, umfassend und zu jeder Tageszeit über die verschiedenen Rückzahlungsmodalitäten informieren. Das Bundesverwaltungsamt verknüpft dabei die Internettechnologie mit dem selbst entwickelten Dokumentenmanagement- und Vorgangsbearbeitungssystem FAVORIT-OfficeFlow. Die Anträge der BAföG-Rückzahler werden mit dem System - ohne Medienbrüche - bearbeitet und verwaltet. Das habe die Bearbeitungszeiten deutlich verkürzt. Die Daten in BAföGOnline werden verschlüsselt und sollen natürlich für Dritte nicht einsehbar sein.
Ein weiteres Projekt hat das Beschaffungsamt des Bundesinnenministeriums mit dem "Öffentlichen Eink@uf Online" entwickelt. Mit diesem Verfahren können Ausschreibungen und Vergabe komplett im Internet bearbeitet werden. Das Projekt ist bereits so weit fortgeschritten, dass erste Ausschreibungen online in der zweiten Hälfte dieses Jahres im Pilotverfahren gestartet werden können.
Schon heute werden unter www.bescha.bund.de alle Einkaufswünsche der Behörden des BMI-Geschäftsbereichs veröffentlicht. Auf den speziell nach den Bedürfnissen von Industrie und Handel gestalteten Internetseiten finden sich sämtliche Informationen für potenzielle Anbieter. Gegenüber den herkömmlichen schriftlichen Veröffentlichungen in Amtsblättern bedeutet dieses Verfahren einen Zeitvorsprung von rund zehn Tagen und eine erhebliche Kostenersparnis.
Sämtliche Beschaffungsprozesse werden voraussichtlich 2002 vollständig im Internet abzuwickeln sein.