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Intel ruft zur Krebsforschung am eigenen PC auf

Intel, United Devices und US-Krebsforscher starten Forschungsprogramm. Nachdem bereits tausende von Internet-Nutzern einen Teil ihrer brachliegenden Computer-Rechenleistung für die Suche nach Außerirdischen, nach der nächsthöchsten Primzahl oder Schwächen in Verschlüsselungsalgorithmen bereitstellen, kann man sich nun aktiv an der Krebsforschung beteiligen: Intel, United Devices und US-Krebsforscher haben ein solches Programm ins Leben gerufen und stellen die entsprechende Software zum Download zur Verfügung.
/ Christian Klaß
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Den Forschern der American Cancer Society, der National Foundation for Cancer Research (NFCR) und der University of Oxford soll dadurch wesentlich mehr Rechenleistung für komplexe Analysen bzw. Simulationen zur Verfügung stehen, als es ein einzelner, teurer Supercomputer zu leisten vermag - vorausgesetzt es gibt genügend Teilnehmer, die den Wissenschaftlern unentgeltlich Rechenleistung zur Suche nach verbesserten Behandlungsmethoden und potenziellen Heilmitteln für Krebs - insbesondere Leukämie - und andere Krankheiten zur Verfügung stellen.

Laut NFCR wird die Auswertung der Anti-Krebs-Wirkung von hunderten von Millionen Molekülen mindestens 24 Millionen Stunden Rechenzeit in Anspruch nehmen - eine Aufgabe, die selbst mit heutigen Superrechnern kaum in annehmbarer Zeit zu erledigen ist. Im Rahmen des Wirkstoff-Optimierungs-Programms wurde bereits eines von vier Proteinen als kritisch für das Wachstum von Leukämie identifiziert - die Ausschaltung dieses Proteins könnte zu einem potenziellen Heilmittel führen.

Werden die Erwartungen erfüllt, so soll der virtuelle Supercomputer aus tausenden per Internet und Peer-to-Peer-Software verbundenen Computern mehr als 50 Teraflops ("trillions of operations per second") Rechenleistung erreichen. Laut Intels Pressemitteilung wäre er dann zehnmal leistungsfähiger als heutige Supercomputer - und für die beteiligten Forschungseinrichtungen wesentlich günstiger als ein solcher.

"Dieses Projekt ist ein großartiger Weg, um es Menschen zu ermöglichen, die Kapazitäten ihrer PCs zur Verfügung zu stellen, um bahnbrechende Ideen und Entdeckungen in der Forschung zu unterstützen" , erklärt Ed Hubbard, CEO das Unternehmens United Devices, das Distributed Computing einen kommerziellen Durchbruch verschaffen will. "Internet Distributed Computing erlaubt es Wissenschaftlern und Organisationen Projekte in Betracht zu ziehen, die zuvor auf Grund von Kapazitätsengpässen als unmöglich galten, Zeit und Geld mit eingeschlossen."

Intel hat zeitgleich mit der Ankündigung des Krebsforschungsprogramms sein 'Intel Philanthropic Peer-to-Peer Program'(öffnet im neuen Fenster) gestartet, mit dem in Zukunft unter dem Link www.intel.com/cure(öffnet im neuen Fenster) weitere Projekte dieser Art publik gemacht und unterstützt werden sollen. Bisher steht die Software für das Anti-Krebs-Programm allerdings nur für Windows-Betriebssysteme zur Verfügung, was sich hoffentlich in Zukunft ändern wird.


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