Chaos CeBIT Award 2001 geht an Siemens
Der Chaos Computer Club ist in "Smartfilter" in der Rubrik "Criminal Skills" eingetragen. Damit sind Internet-Adressen, die auf "ccc.de" enden, für Siemens-Mitarbeiter und andere durch "Smartfilter" vor dem Internet beschützte Menschen weder mit einem WWW-Browser noch per E-Mail erreichbar.
"Die Einordnung von Internet-Adressen in die Rubriken entbehrt bei 'Smartfilter' nicht einer gewissen Komik: So steht die amerikanische Hackerzeitschrift 2600 (www.2600.com) genauso wie die Bundesregierung (www.bundesregierung.de) in der Rubrik 'Politics, Opion, Religion', die Seiten vom Mitsubishi Electric werden unter 'Personal Pages' geführt, die Seiten von Microsoft finden sich in gar keiner Kategorie" , so der CCC.
Insbesondere die Tatsache, dass zwar etliche Gewerkschaften mit ihrem Internet-Angebot im Filter hängenbleiben, jedoch kein einziger Arbeitgeberverband, rügt der CCC.
Der CCC ist der Ansicht, dass ein gefiltertes Internet dem Grundrecht auf freie Kommunikation widerspricht. Ein Filter für das Internet kann darüber hinaus jederzeit umgangen werden, indem die Seiten durch so genannte Proxies bezogen werden. Es bleibt die Illusion einer machbaren Zensur und die Gängelung der Benutzer. "Hier wird versucht, ein soziales Problem mit technischen Mitteln zu lösen. Wer so handelt, zeigt, dass er weder die Funktionsweisen der Technik noch der Gesellschaft begriffen hat" , sagte CCC-Sprecher Jens Ohlig zu der Preisverleihung an Siemens.



