RIM - Neues Strategie-Highlight vom Battle-Isle-Macher?
Strategiespiel von Trinode erscheint im April. Das Strategiegenre zählt vor allem in Deutschland zu den Königsdisziplinen der Computerspiele, die Flut an Neuerscheinungen ist daher auch kaum zu überblicken - wer auffallen will, muss schon etwas Besonderes bieten können. Das Bochumer Trinode-Team will mit RIM nun neue Maßstäbe setzen.
Für die Hintergrundgeschichte haben sich die Entwickler dabei eine ferne Science-Fiction-Welt ausgedacht: Commander Max Adamski, Oberbefehlshaber des Forschungsschiffes RSS Solarius, befindet sich in der Galaxis des Outer RIM auf der Suche nach dem sagenumwobenen Alten Volk, das den Legenden zufolge einst über eine schier unbeschreiblich mächtige Technologie verfügte.
Mit der von ihm geschaffenen Kriegsmaschinerie ließe sich nämlich praktisch das ganze Weltall beherrschen - verständlich, dass eine Schlacht voller Intrigen entbrennt, die schließlich einen galaktischen Krieg entfacht. Die Hintergrundgeschichte wird einem dabei in recht schön anzusehenden und stimmig vertonten Rendersequenzen erzählt, das Gameplay selbst bietet etwas konventionellere Kost.
Das Spielsystem, das von Bernhard Ewers, dem Vater der Battle-Isle-Serie entwickelt wurde, stellt eine Kombination aus Runden- und Echtzeitstrategie dar. In insgesamt drei in Echtzeit ablaufenden Phasen - Move, Attack und Entertainment - platziert man wie gewohnt seine Einheiten, greift den Feind an und erforscht die zu Beginn kaum auszumachende Umgebung.
Besonderes Augenmerk wurde auf eine simple Steuerung gelegt, bereits nach wenigen Minuten kommt man mit der problemlos funktionierenden und eingängigen Eingabe per Maus zurecht. Die durchaus unterhaltsame Kampagne führt einen dabei durch insgesamt 28, inhaltlich natürlich direkt aufeinander aufbauende Missionen; die uns vorliegende Preview-Version verfügte nur über drei Missionen, die sich spielerisch recht ähnlich waren und deren Schwierigkeitsgrad recht niedrig lag.
Optisch vermag die Preview-Version sich nicht besonders hervorzutun, die zum Teil etwas farbarme und manchmal recht grobkörnige Grafik kann kaum Akzente setzen. Auch die insgesamt über 70 verschiedenen kontrollierbaren Einheiten unterscheiden sich oft nur sehr wenig voneinander, dafür gibt es aber ein realistisches Wettermodell und insgesamt sechs verschiedene Rassen, mit denen man sich - im positiven wie negativen Sinne - herumschlagen muss.
Meinung: In spielerischer Hinsicht macht RIM bisher nur einen recht durchwachsenen Eindruck, denn das Gameplay gestaltet sich trotz der gelungenen Steuerung zu konventionell, und auch optisch weiß der Titel nicht wirklich zu überzeugen. Viele Pluspunkte gibt es dafür für die interessante Hintergrundgeschichte und die stimmige, ein wenig Endzeit-lastige Atmosphäre. Ob das Bochumer Team mit RIM erfolgreich sein kann, wird der Test in wenigen Wochen verraten.
Trinode
Trinode Entertainment wurde 1996 nicht nur als Spieleschmiede, sondern auch als Hersteller von Software-Modulen und Systemen sowie als Consulting-Unternehmen im Bereich Software und Netzwerktechnik gegründet. Mitte letzten Jahres wandelte man Trinode dann in eine GmbH um, deren Geschäftsführer und Gesellschafter seitdem Bernhard Ewers ist. Ewers dürfte Spielekennern durch seine jahrelange Arbeit bei Blue Byte und dem Mitwirken an Titeln wie Battle Isle, Historyline oder Schleichfahrt ein Begriff sein.
Als erster Spieletitel von Trinode erblickte 1997 das Casual Game Sea Fight das Licht der Softwareregale. Mit Mick Monster, Sea Fight 2, Stahlfabrik und Operation Mittelmeer veröffentlichte man danach noch eine ganze Reihe von im unterem Preissegment angesiedelten Programmen, die eher für Gelegenheitsspieler gedacht waren.
Im Februar 1998 wurde dann mit "Dunkle Manöver" der erste Vollpreistitel veröffentlicht, der in der Spielepresse auch mit recht positiven Wertungen bedacht wurde. Anfang letzten Jahres folgte mit Dunkle Manöver - Operation Schattenspiele dementsprechend dann auch die Fortsetzung des komplexen Strategicals.
Momentan wird an den letzten Feinheiten von RIM gearbeitet, das am 26. April erscheinen soll. Als Publisher wird dabei erstmals das junge Ravensburger-Unterlabel Fishtank Interactive fungieren, nachdem mit Ausnahme von Sea Fight alle bisherigen Trinode-Produkte von BMS Modern Games veröffentlicht wurden.
Derzeit werkeln 13 fest Angestellte und sieben freie Mitarbeiter an den Projekten des Bochumer Teams. Neben RIM entwickelt man parallel Catan - Das Kartenspiel, das im Sommer erscheinen soll.