Studie: Millionen Handy-Kunden weniger als angenommen
Mit rund 24 Millionen neu aktivierten Mobilfunkkarten war 2000 das wachstumsstärkste Jahr in der bisherigen Geschichte des deutschen Mobilfunks. Doch die massiven Handy-Subventionen, mit denen vor allem die beiden D-Netzbetreiber Kunden in ihre Netze lockten, lösten Begehrlichkeiten auch in der Unterwelt aus.
Rund sechs Millionen Handys einschließlich Karten versickerten allein im vergangenen Jahr in schwarzen oder grauen Märkten. Ein gigantischer Verlust für die Netzbetreiber, die jedes dieser Prepaid-Pakete mit bis zu 300 Mark subventioniert und damit attraktiv gemacht hatten. Zudem warfen viele mit Schnäppchen-Angeboten geworbene Prepaid-Kunden die billigen Geräte nach wenigen Wochen in die Ecke und erwarben neue Handy-Pakete, so Xonio.
Xonio-Chef Mathias Plica: "Wir sprechen von zwei unterschiedlichen Größen - zum einen von der echten Penetrationsrate; sie definiert sich über die Zahl der Menschen, die Mobilfunk nutzen. Und zum anderen von der Zahl der aktivierten Karten im Markt. Letztere kann, anders als die Zahl der Mobilfunknutzer, theoretisch ins Unendliche wachsen."
Die tatsächliche Zahl der Mobilfunknutzer in Deutschland lag nach Plicas Berechnungen Ende 2000 bei rund 42 Millionen - "das entspricht 52 Prozent Marktdurchdringung" . Die Zahl der aktivierten Karten hingegen, die für die offizielle Statistik und damit die Berechnung der Penetrationsrate herangezogen wird, lag über 48 Millionen.
Bereits im kommenden Jahr rechnet der Xonio-Chef damit, dass etwa zwei von drei Deutschen ein Handy besitzen und zumindest gelegentlich nutzen. Die Obergrenze im Markt sieht Plica in der Nähe von 80 Prozent. "Für Deutschland bedeutet dies in der Reifephase des Marktes eine Zahl von 65 bis 68 Millionen Mobilfunknutzern insgesamt." Diese Marke werde voraussichtlich im Jahr 2005 erreicht.



