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Wiggles - Kleine Wichtel, großer Spielspaß?

Variantenreiches Strategiespiel kurz vor Fertigstellung. Es soll ja noch Spieler geben, denen die ewige Neuauflage bereits sattsam bekannter Aufbaustrategiespiele auf Dauer dann doch ein wenig zu eintönig ist. Vielleicht kann ihnen ja schon bald geholfen werden, denn die Wiggles schicken sich an, frischen Wind in die angestaubten Hütten der Siedler, Völker & Co. zu pusten.
/ Thorsten Wiesner
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Dabei wird ein Vergleich mit letztgenannten Blockbustern dem vom Berliner Entwicklungsstudio SEK erdachten Spiel nicht wirklich gerecht, schließlich bieten die Wiggles mehr als nur simple Aufbau-Kost. Zu Beginn müssen allerdings schon nach bester Aufbau-Manier Ressourcen eingesammelt und Wege und Behausungen erstellt werden. Allerdings gleichen diese nicht den herkömmlichen und aus anderen Spielen bekannten Wohnsiedlungen, denn die Wiggles fühlen sich vor allem unterirdisch wohl und gestalten somit das Erdreich nach eigenen Vorstellungen um.

Schon hier zeichnet sich jedoch einer der größten Unterschiede zu vergleichbaren Titeln ab: Anstelle von unzähligen und namenlosen Kreaturen verfügt der Spieler hier nur über eine begrenzte Menge an Wichteln, die durch ihre putzige Mimik und eigene Namen zu wirklichen Persönlichkeiten reifen. Vorsicht ist also geboten, denn der Verlust eines der kleinen und süßen Zwerge kann den Spieler in arge spielerische Bedrängnis bringen - mal ganz abgesehen davon, dass das Ableben der eigenen Kreaturen hier per se schon traurig genug ist.

Natürlich verharrt der eigene Stamm nicht bei der anfänglichen Größe von einigen wenigen Wiggles, mit der Zeit vermehren auch sie sich - und zwar auf ganz herkömmliche Art und Weise, denn hier werden Babys nicht per Mausklick erzeugt, sondern entstehen als Resultat echter Beziehungen zwischen Zwergenmännlein und -weiblein. Und, ebenfalls wie aus dem realen Leben entnommen: Nicht immer finden die Paare so schnell zusammen, wie es sich der Spieler vielleicht wünschen würde; springt der berühmte Funke nicht über, darf man sich auch keine Turteleien mit späteren, nachwuchsfördernden Bettaktivitäten erhoffen.

Natürlich wächst mit der Anzahl der Wichtel auch die Größe des Einflussgebietes, und da man in Wiggles nicht einfach Level nach Level zu erfüllen hat, sondern prinzipiell das einmal begonnene Spiel bis zur erfolgreichen Lösung zu Ende verfolgt, darf man sich auf die eine oder andere Überraschung gefasst machen. So wird man bereits nach einiger Buddelarbeit etwa auf die Kifferzwerge treffen, ein recht friedliebendes und durch den Konsum gewisser Stoffe zumeist auch recht gut gelauntes Völklein, das einem bei der Lösung einer der ersten Aufgaben hilft.

Diese Aufgaben sind dabei durchaus abwechslungsreich und vielschichtig, und je nach Natur des Spielers empfehlen sich auch differenzierte Vorgehensweisen. So ist es natürlich möglich, sehr taktvoll und vorsichtig zu agieren, wenn man im Verlauf des Spieles zum Beispiel das erste Mal auf die nicht besonders verhandlungsbereiten Trolle trifft. Ein gekonntes Anschleichen und Verstecken in den Trollbehausungen kann denn ebenso zum Erfolg führen wie ein rabiates und aggressives Anrennen in die feindliche Festung. Natürlich sind bei einer derartigen Attacke auch die Charakterwerte sowie die Verfassung der Wiggles von großer Bedeutung, die Verquickung von Strategie, Aufbaupart- und Rollenspielelementen wird hier mehr als deutlich.

Auch nicht zu vernachlässigen ist der durchaus humoristische Ton, den die Entwickler dem Spiel verpasst haben. Das beginnt beim Tutorial, in dem eine anscheinend wenig von ihrer helfenden Tätigkeit beglückte Fee auf zum Teil recht beleidigende Art und Weise dem Spieler Anweisungen erteilt, setzt sich aber auch im Spiel fort, wenn die Wiggles auch mal ihren eigenen Willen durchsetzen wollen und zeigen, dass sie sich auch durchaus störrisch und gehässig (natürlich auf eine sehr liebenswerte Art und Weise...) gebärden können.

Aufmerksame Spieler sollten auch mal darauf achten, was die Wiggles denn so in ihrer von ihnen dringend benötigten Freizeit treiben. Vielleicht führen sie nämlich gerade mal wieder ein Gespräch, das offenbart, wie wenig angetan sie von den Handlungen des Spielers sind, zu denen sie ständig gezwungen werden....

Wer noch mehr Informationen zu der durchaus spannenden Hintergrundgeschichte der Wiggles und der Vielfältigkeit ihrer Freizteitaktivitäten erfahren möchte, findet diese Informationen in unserem ersten Preview .

Meinung:
Die Wiggles haben das Potenzial, durch neue kreative Ideen einem momentan sehr ideenlos wirkendem Genre neues Leben einzuhauchen. Die Grafiken sind ansehnlich, die Mimik und das Verhalten der Charaktere absolut putzig und der variantenreiche Spielablauf für eine Menge unterhaltsamer Spielstunden gut. Zudem zeigen die Wiggles, dass derartige Spiele auch durchaus humoristisch ausgestaltet werden können; der endgültige Release, der momentan für Mai angesetzt ist, darf also mit Spannung erwartet werden.

Spieleentwicklungskombinat SEK

Das Spieleentwicklungskombinat SEK wurde als SEK.ost GbR 1998 von den vier Gesellschaftern Carolin Batke, Thomas Langhanki, Ingo Neumann und Carsten Orthbandt gegründet. Alle vier waren zuvor Mitarbeiter des Potsdamer Medienunternehmens Terratools, das vor allem durch das Spiel Urban Assault dem einen oder anderen bekannt sein dürfte.

Die Wiggles sind das erste Projekt des SEK, die Produktion des Spieles wurde kurz nach Gründung der GbR in Angriff genommen. Im Mai 1999 unterzeichnete man dann feste Kooperationsverträge mit der Distributions- und Publishing GmbH Innonics, die Vertrieb und Marketing des Spieles "Wiggles" und weiterer Produktionen beinhalteten. Zum Jahresanfang 2001 wurde dann eine GmbH gegründet.

Zurzeit arbeiten 23 Mitarbeiter an der Fertigstellung von "Wiggles", das im Mai 2001 erscheinen wird. Gleichzeitig wird ein zweites Projekt vorbereitet, über das bisher aber noch keine Informationen bekannt sind.


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