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Grafikchip Kyro II - Kampfansage an GeForce2 und Radeon

Erste Grafikkarten ab April für unter 350,- DM erhältlich. Die nächste Generation des von PowerVR Technologies entwickelten Kyro-Grafikchips wird im April in ersten Grafikkarten zu finden sein. Der von ST Microelectronics gefertigte Kyro II bietet im Gegensatz zum Vorgänger unter anderem höhere Taktraten und soll viel Leistung für wenig Geld bieten.
/ Christian Klaß
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Auch der Kyro II setzt das von bisherigen PowerVR-Grafikchips genutzte tile-based (kachel-basierte) Rendering und Deferred Texturing ein, um herkömmliche Engpässe beim 3D-Speicherzugriff zu vermeiden. Nur sichtbare Pixel werden gerendert, was den Bandbreitenbedarf senkt und insbesondere bei komplexen 3D-Szenen von Vorteil ist.

Im Gegensatz zum Kyro, der mit lediglich 125 MHz Chiptakt der Konkurrenz aus Radeon und GeForce256 bzw. GeForce2 MX in Leistung nicht ganz das Wasser reichen kann, wird der Kyro II deutlich höher getaktet sein, nämlich mit zeitgemäßen 175 MHz. Zusammen mit Features wie interner 32-Bit-Farbauflösung (hohe Qualität bei 16-Bit-Farbmodi), effizientem Full Scene Anti-Aliasing (FSAA), Environmental und Dot3 Bump Mapping, 8-layer Multi-Texturing (dank zwei Texturing-Pipelines) und Echtzeit-Schatten-Berechnung ("ConstantStencil") dürfte der Kyro II der Konkurrenz deutlich zu Leibe rücken.

Der in 0,18 Mikron gefertigte Kyro II bietet eine 128-Bit-Speicherschnittstelle für 16 bis 64 MByte SGRAM bzw. SDRAM. Er integriert einen 270-MHz-RAMDAC, der flimmerfreie Auflösungen von bis zu 1920 x 1280 Bildpunkten erlaubt.

Für DVD- und Video-Fans bietet der Kyro II zudem Motion Compensation, 4:2:0 Overlay-Unterstützung, Sub-Picture-Blending sowie Skalierung und Color Keying. Grafikkarten-Hersteller können ihre Kyro-II-Karten mit Video-Ein- und -Ausgängen versehen. Auch an Unterstützung für digitale Flachbildschirme wurde gedacht.

Zu den ersten Herstellern von Kyro-II-Grafikkarten zählen, nicht anders zu erwarten, die PowerVR-Technologies-Schwester Videologic und, überraschenderweise, auch Guillemot/Hercules. Zumindest Guillemot hat bereits erste Details zu seiner Hercules 3D Prophet 4500 getauften Kyro-II-Grafikkarte für den AGP-Bus bekannt gegeben: Grafikchip und SDRAM sind synchron mit 175 MHz getaktet. Die Speicherausstattung ist mit 64 MB recht üppig. Die Grafikkarte wird laut Guillemot voraussichtlich in der zweiten Aprilwoche für etwa 330,- bis 350,- DM in Deutschland erhältlich sein.

Kommentar:
Wer jetzt mit dem Kauf einer preiswerten, aber dennoch nicht zu teuren Grafikkarte liebäugelt, sollte vielleicht noch etwas auf den vielversprechenden Kyro II warten. Zwar fehlt der Kyro II noch eine T&L-Einheit wie sie Radeon- und GeForce-Grafikkarten einsetzen, aber in Verbindung mit einem der immer preiswerteren und schnelleren Prozessoren dürfte dieses Manko sich nur wenig auswirken.


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