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Spieletest: Theme Park Manager - Achterbahn-Strategie

Neuauflage der Jahrmarkt-Simulation. Das Team von Bullfrog hat schon des Öfteren sein Gespür für kreative Spielideen offenbart, etwa mit Theme Park, der Simulation eines virtuellen Vergnügungsparks. Nachdem der Nachfolger Theme Park World eher mäßig erfolgreich war, unternimmt man nun mit Theme Park Manager einen neuen Anlauf.
/ Thorsten Wiesner
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Und, um es gleich vorwegzunehmen: Viel hat sich seit dem letzten Ausflug ins Land der Karussells und Achterbahnen nicht getan, Besitzer von Theme Park World werden sich also schnell zurecht finden. Zwar gibt es mit "1001 Nacht", dem "Land der Erfindungen" und der "Polarzone" drei neue Szenarien, am prinzipiellen Spielablauf sowie an der grafischen Darbietung hat sich allerdings nur wenig getan.

Wieder ist man demnach darum bemüht, möglichst gewinnbringend einen Vergnügungspark zu errichten und für anhaltenden Spaß unter den zahlungswilligen Gästen zu sorgen. Zu den Hauptattraktionen gehören dabei natürlich die Achterbahnen, die je nach Komplexität und Einfallsreichtum vom Publikum mehr oder weniger geschätzt werden. Aber nicht nur für den Bau derartiger Erlebnisfahrzeuge will gesorgt sein, auch die sonstige Infrastruktur muss in ausreichendem Maße bereitgestellt werden.

Für den kleinen Hunger zwischendurch werden Imbiss- und Getränkebuden benötigt, für das Ergebnis des Verdauungstraktes bietet sich der Bau von Toilettenhäuschen an, und Gebüsche und Bäume sorgen vor allem unter den älteren Besuchern des Parks für gute Laune beim Sonntagsspaziergang. Daneben kommt auch der Personalrekrutierung und den Lohnverhandlungen eine bedeutende Rolle zu, denn wer billige Mechaniker einstellt, muss sich nicht wundern, wenn mal einer der Achterbahnwagen eine Abkürzung außerhalb der Schienen probiert, und schlampige Imbisskräfte sorgen für Magenverstimmungen und Überbelegung der sanitären Anlagen.

Soweit hat das Gameplay also wenig von seiner Faszination eingebüßt. Da man nun allerdings nur als Manager und nicht als Besitzer des Theme Parks fungiert, werden einem vom Vorgesetzten der Reihe nach eine Vielzahl von Aufgaben gestellt. So sollen bis zum Ende des Abends etwa mindestens 30 Leute ein bestimmtes Karussel benutzt haben oder alle Hot Dogs verkauft sein. In der Theorie mag das vielleicht recht herausfordernd klingen, praktisch erweisen sich leider viele der Aufgaben als zu schwer, so dass oft beinahe hektische Panik an der Maus ausbricht.

Und auch bei der Grafik- und Soundkulisse wäre ein wenig mehr Nachbesserung gegenüber dem Vorgänger wünschenswert gewesen. Die auffälligste Änderung in diesem Punkt scheint zu sein, dass die Theme-Park-Engine nun noch Hardware-hungriger ist als zuvor, die auf der Packung abgedruckten Systemanforderungen (Pentium 233, 32 MB RAM) sind wohl eher auf den in dieser Hinsicht typischen Electronic-Arts-Humor denn auf realistische Werte zurückzuführen.

Fazit:
Am genialen Spielkonzept von Theme Park kann auch der Zahn der Zeit nicht nagen, an der mittlerweile nicht mehr ganz zeitgemäßen Präsentation hingegen schon. Insofern wäre ein Add-On für Besitzer des Vorgängerprogrammes wohl eine sinnvollere Entscheidung gewesen als die Veröffentlichung eines nahezu unveränderten Vollpreisspieles. Wer erst jetzt auf Theme Park aufmerksam geworden ist, sollte sich also lieber in den Budgetregalen nach dem preisreduzierten Vorgänger umsehen.


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