Neues "Schleusen"-System sicherer als "Firewalls"?
Institutsleiter Prof. Christoph Meinel: "Die Firewalls trennen das interne Rechnernetz eines Unternehmens nicht von der Außenwelt, sondern analysieren und filtern lediglich die übermittelten Datenpakete" . Nach den Worten des Trierer Telematik-Professors ist es deshalb nicht auszuschließen, dass durch Softwarefehler, mangelnde Kenntnisse des Bedienungspersonals oder fehlerhafte Konfiguration die Firewalls in ihrer Schutzfunktion gefährdet oder sogar außer Kraft gesetzt werden.
"Unternehmen mit enorm hohen Sicherheitsbedürfnissen wie z.B. Banken wollen mit diesem Restrisiko nicht leben. Unser patentiertes Schleusen-System blockt deshalb alle Online-Attacken auf ein internes Rechnernetz durch physikalische Sicherheitsvorkehrungen hundertprozentig ab" , erklärt Prof. Meinel. Das in seinem Institut entwickelte neue Verfahren soll dafür sorgen, dass die zwischen einem Firmen-Intranet und dem Internet übermittelten Daten eine Schleuse passieren müssen. Je nach Zustand der "Tore" findet der Informationsaustausch nur jeweils mit einem der Rechner statt. Während des Aufenthalts in der Schleuse können die Daten je nach den Sicherheitserfordernissen der Firma überprüft werden.
"Die 'Lock-Keeper'-Lösung ist preiswert und einfach zu konfigurieren. Sie erlaubt es auch solchen Unternehmen, die auf höchstmögliche Sicherheit bedacht sind, ihre Rechner ins Internet zu integrieren. Der bisher übliche aufwendige Datentransport per Speichermedien kann aufgegeben werden" , so Prof. Meinel. Auf der CeBIT 2001 wollen die Trierer Forscher Ende März ihr neues Sicherheitsschleusensystem der Fachwelt vorstellen.