Muss T-DSL bald teurer werden?
Als äußerst positives Signal in Richtung Chancengleichheit auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt bewertet der BREKO-Geschäftsführer Rainer Lüddemann diese Entscheidung der Reg TP: "Erstmals ist es BREKO gelungen, ein förmliches Verfahren gegen die Entgeltpolitik der Deutschen Telekom in Gang zu setzen."
Notwendig sei dieser Schritt deshalb gewesen, weil T-DSL nicht der regulären Entgeltgenehmigungspflicht unterworfen werde, so Lüddemann. Gerade die DSL-Technologie auf Basis der Teilnehmeranschlussleitung sei es aber, die auch für die Wettbewerbsfähigkeit der City- und Regionalcarrier von entscheidender Bedeutung sei. Mit ihren unregulierten "Dumpingpreisen" habe die Telekom bereits frühzeitig ihre marktbeherrschende Stellung auch auf den DSL-Markt ausgeweitet, so der BREKO-Verband. Berichten zufolge hat das ehemalige Monopolunternehmen schon 700.000 Anschlüsse dieser Art vermarktet.
Der dem Antrag von BREKO zu Grunde liegende 15-seitige Schriftsatz soll auf Grund von internen Betriebsrechnungen und verschiedenen Angeboten detailliert nachweisen, dass die Preise für T-DSL deutlich unter den tatsächlichen Kosten liegen, die die Telekom dafür aufwenden muss.
Lüddemann: "Die Telekom erwirtschaftet systematische Verluste, um gezielt die Mitbewerber auszugrenzen." Als besonders durchsichtig bezeichnet Lüddemann dieses Vorhaben deshalb, weil seit Monaten massenhaft Bestellungen für das Telekom-Produkt auf Grund von technischen und Lieferproblemen gar nicht realisiert werden können. "Hier geht es einzig und allein darum, koste es was es wolle, Wettbewerber von einem Zukunftsmarkt fern zu halten" , so der BREKO-Geschäftsführer.
"Die Angebote der Deutschen Telekom sind dazu geeignet, die Mitglieder des BREKO und andere Unternehmen aus dem Markt zu verdrängen oder an dem Markteintritt zu hindern" , folgert der Antrag, der bei der Regulierungsbehörde jetzt angenommen wurde. Eine Entscheidung in dieser Sache erhofft sich BREKO noch im Frühjahr.



