NVidia kauft 3dfx für 112 Millionen US-Dollar

Die Aktionäre beider Unternehmen müssen zwar noch ihren Segen geben, doch ist nicht zu erwarten, dass sie sich dagegen entscheiden werden: Während NVidia durch den Kauf sowohl zusätzliche wertvolle Grafiktechnologien erhält und die teuren Patentstreitigkeiten aus dem Weg räumt, erhalten leidgeprüfte 3dfx-Aktionäre wieder eine Perspektive.
Das Schicksal des 1994 gegründeten Grafikchipherstellers 3dfx, der seit 1999 selber Grafikkarten herstellt, ist damit besiegelt. Das Unternehmen wurde durch die verzögerte und von zahlreichen Pannen begleitete Produkteinführung der Voodoo4- und Voodoo5-Grafikkarten so stark geschädigt, dass es vor kurzem eine Restrukturierung seines Geschäfts und eine Investition in weitere Geschäftsfelder (TV- und Video-Karten) ankündigte.
In der Pressemitteilung zur Übernahme durch NVidia erklärte 3dfx jedoch, dass die derzeitigen geschäftlichen und finanziellen Umstände diese Restrukturierung unmöglich gemacht hätten. Deshalb wolle man hauptsächlich die Kosten reduzieren, vorrangig durch Entlassungen von Angestellten und die Reduzierung des zur Verfügung stehenden Büroraums, um die Ressourcen am besten zu "konservieren" - offenbar solange, bis die Übernahme der Überbleibsel für NVidia vollzogen ist. Damit die Geldmittel dafür ausreichen, erhält 3dfx bereits vor Vollendung der Übernahme 15 Millionen US-Dollar.
Der Produktsupport soll darunter übrigens nicht leiden: eine "adäquate" Anzahl von Mitarbeitern soll sich laut 3dfx um die Kunden kümmern, so dass Besitzer von 3dfx-Grafikkarten sich wohl (noch) keine Sorgen um Treiberupdates und Garantiefälle machen müssen. Es bleibt zu hoffen, dass NVidia sich nach Vollendung der Übernahme auch um die "Voodoo-Anhänger" kümmert und diese nicht im Regen stehen lässt. Würde NVidia das nicht machen, wären die übernommenen Marken 3dfx und Voodoo allerdings schnell nicht mehr viel wert...



