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FreePAD - die völlig neue Form des Internet-Zugangs?

WebPad auf DECT-DMAP-Basis als E-Mail-Server, Anrufbeantworter und Organizer. Das Münchner Unternehmen Dosch & Amand stellte heute zusammen mit Screen Media aus Norwegen mit dem FreePad eine neues, Linux-basiertes WebPad vor, das einen kabellosen Internetzugang über DECT bietet. Das voll multimediafähige Web-Terminal soll dem Anwender so einen drahtlosen Internetzugang mit voller ISDN-Geschwindigkeit ohne die Komplexität bieten, die mit einem PC verbunden ist.
/ Jens Ihlenfeld
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Bereits im Frühjahr 1998 haben Franz Dosch und Carl Henrik Janson über ihre Idee des Internetzugangs gesprochen und bis Ende 1998 zwei Windows-98-basierte Prototypen entwickelt. Jetzt ist das FreePad im endgültigen Design marktreif und kommt ohne Windows aus.

Das kompakte FreePad ist mit einem Touchscreen ausgestattet und nutzt Linux als Betriebssystem sowie Opera als Browser. Es basiert auf der neuen DECT-Generation DMAP (DECT Multimedia Access Profile), die Sprache (GAP) und Daten auf einem System integriert. So kann der Anwender mit dem Gerät über die integrierten Lautsprecher und das Micro auch schnurlos wie mit einem DECT-Handy telefonieren, während er im Internet surft: Durch Anklicken der selektierten Adresse bzw. eines Buttons wird direkt eine Telefonverbindung aufgebaut.

Darüber hinaus bietet das FreePad volle E-Mail-, Organizer- und Telefonbuch-Funktionalität. Selbst als Anrufbeantworter ist das Produkt einsetzbar. Über die integrierte USB-Schnittstelle kann das FreePad auch problemlos an eine externe Tastatur angeschlossen werden. Schnurloses Drucken ist über ein entsprechendes SMAP-Standard-Feature möglich.

Das Standard Pack (1500 mAh) versorgt das Gerät bis zu zwei Stunden (Dauerbetrieb) mit Strom, das Power Pack (3800 mAh) bis zu fünf Stunden. Durch Anschluss des mitgelieferten Netzadapters kann das Gerät zeitlich uneingeschränkt betrieben werden. Die Ladezeiten betragen für das Standard-Pack rund eine Stunde, für das Power Pack rund zwei Stunden.

Im FreePad kommt ein Cyrix-MediaGX-Prozessor zum Einsatz. Nur wenige Sekunden nach dem Einschalten soll das FreePad funktionsbereit sein ("instant on") und das Portal des jeweiligen Content- bzw. Service-Providers darstellen. Ein Booten, wie es bei PCs üblich ist, soll nicht vonnöten sein.

Die drahtlose Verbindung zum TK-Netz wird über eine an der ISDN-Leitung angeschlossene DECT-DMAP-Basisstation aufgebaut. Diese Basisstation versorgt auch gleichzeitig mit schnurlosen DMAP-PC-Cards (ISA, PCMCIA) ausgestattete PCs und Notebooks mit ISDN-Sprach-und Highspeed-Datenfunk. Die Reichweite der Basisstation liegt innerhalb von Gebäuden bei ca. 50 Metern Radius. Außerhalb von Gebäuden bzw. bei Sichtkontakt erreicht sie bis zu 300 Meter.

Die Möglichkeit für Unternehmen, via SmartCard beliebige Inhalte auf die Benutzeroberfläche des FreePAD zu bringen und diese mit Internet und Telekommunikation zu verbinden, soll das FreePad zu einer einzigartigen Plattform machen. Dabei verarbeitet FreePAD derzeit SIM-Cards, mit denen der Kunde des kartenbereitstellenden Unternehmens automatisch in das ihm zugewiesene Portal eingewählt wird, Cash Cards für Telebanking und eCash sowie Clubkarten für Konzepte mit Pay-Back-Prinzip.

Dosch & Amand bietet das FreePad aber nicht direkt Endkunden an, sondern vertreibt seine Produkte an OEMs, die entsprechende Pakete zusammenstellen können. Da man bei Dosch & Amand dabei auf Subventionen ähnlich wie bei Handys setzt, lässt sich ein Preis für das FreePad nur schwer abschätzen.

Einer der ersten Vertragspartner von Dosch & Amand soll die Münchener Symplon AG sein, die das FreePad im 1. Quartal 2001 laut Hersteller mit maßgeschneiderten Web-Inhalten auf den Markt bringen will.


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