Spieletest: Star Trek New Worlds - Weltall-Strategie
Echtzeitstrategie von Interplay. Das Jahr 2000 hat mit Titeln wie Star Trek Armada und vor allem Voyager Elite Force eindrücklich bewiesen, dass es auch möglich ist, wirklich gute Spiele mit der Star-Trek-Lizenz zu entwickeln. Interplay präsentiert mit New Worlds nun ein Echtzeitstrategie-Spiel, das leider nicht ganz mit der Qualität letztgenannter Titel mithalten kann.
Das Szenario beschreibt einmal mehr die altbekannte Geschichte von Gut und Böse: Nachdem ein neues, an Ressourcen äußerst reiches Sternensystem entdeckt wurde, entbrennt zwischen den Klingonen, den Romulanern und der Föderation ein Konflikt um die Besitzansprüche auf dieses Terrain. Als Spieler darf man sich entscheiden, welcher Rasse man sein Strategengespür zugute kommen lässt.
Die Wahl hat dabei einen zwar nicht übermäßigen, aber doch spürbaren Einfluss auf den Spielablauf: Während die Klingonen eher nach der Devise "Erst töten, dann reden" handeln, muss man sich als Föderationsmitglied eher in diplomatischem Verhandeln üben. Die Romulaner hingegen machen ihrem Ruf als verschlagene und hinterlistige Akteure alle Ehre.
Hinsichtlich des Gameplays wird eher konservative Strategie-Kost geboten: Eine Basis muss errichtet werden, Gefechtstürme werden zur Verteidigung dringend benötigt, und die vielen verschiedenen Rohstoffe sind selbstverständlich Grundvoraussetzung für jegliche Bauaktivitäten. Die feindlichen Truppen erweisen sich dabei in jeder der drei Kampagnen als recht aggressiv, schon kurz nach Spielbeginn muss man mit den ersten Angriffen rechnen.
Die Missionen sind recht umfangreich, so dass man schon mal mehrere Stunden für die Absolvierung einzelner Aufgaben benötigt - ärgerlich, dass es dabei nicht möglich ist, innerhalb von Missionen abzuspeichern. Immerhin ist der Schwierigkeitsgrad stark variierbar, so dass sowohl Anfänger als auch Profis die richtige Herausforderung finden. Das gelungene, recht umfangreiche Tutorial hilft zudem bei den ersten Schritten.
Die richtige Star-Trek-Atmosphäre will sich beim Spielen allerdings nicht so recht einstellen. Dies liegt einerseits an den recht kargen und grafisch wenig ansprechenden Zwischensequenzen und Briefings, aber auch die Hintergrundmusiken und die Sprachausgabe wirken ein wenig beliebig - zu wenig, um echte Trekkies zufrieden zu stellen.
Fazit: Bedenkt man, wie viele wirklich hochklassige Strategie-Titel für den PC zur Zeit erhältlich sind, gibt es kaum einen plausiblen Grund, sich Star Trek New Worlds zuzulegen - selbst Star-Trek-Fans wird nicht genug geboten, um die Anschaffung zu rechtfertigen. So bietet etwa Star Trek Armada ein ähnliches Szenario, kann spielerisch aber weitaus mehr überzeugen.