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Ron Sommer: Rechtfertigung des UMTS-Ausstiegs in Frankreich

Frankreich bleibt dennoch wichtiger Markt. Telekom-Chef Ron Sommer hat seine überraschenden Absagen für die Teilnahme an den UMTS-Auktionen in Italien und Frankreich gegenüber Spiegel als sehr bewussten Schritt verteidigt.
/ Andreas Donath
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"Wenn Sie die Wahl haben, in Frankreich oder Italien der Fünfte zu sein oder sich auf die USA zu fokussieren und mit einem Schlag 270 Millionen Amerikaner zu bekommen, ist doch klar, was Sie als Unternehmer machen" , erklärte Sommer in einem Interview mit dem Blatt.

Im Zusammenhang mit den Personalquerelen bei T-Online bestritt Sommer, sich zu stark in die Geschäftspolitik der Internet-Tochter eingemischt zu haben. Sommer: "Der einzige Vorwurf, den ich mir mache, ist, dass ich nicht von Anfang an die richtige Führungsmannschaft bei T-Online eingesetzt habe."

Wie Sommer weiter ausführte, sei die Telekom nicht mehr auf der Suche nach einem eigenen Multi-Media-Vorstand, der sich demnächst um die Beschaffung von Inhalten wie Filmen oder Nachrichten für die verschiedenen Konzerntöchter kümmern soll.

Diese Aufgabe, so Sommer, solle vom künftigen T-Online-Chef übernommen werden. "Der Telekom-Vorstand" , versicherte der frühere Sony-Manager, "ist komplett und wird auch den künftigen Holding-Vorstand bilden."

Dennoch bleibe Frankreich auch in Zukunft ein sehr wichtiger Markt für die Deutsche Telekom. Das Unternehmen ist dort über die französischen Tochtergesellschaften Siris, Club Internet und debis Systemhaus mit zusammen mehr als 3.000 Beschäftigten präsent.

UMTS gilt mittlerweile nach Umfragen bei künftigen Konsumenten als überschätzt: Für die neuen Services viel mehr Geld als bisher auszugeben, kann sich kaum jemand vorstellen: Nur 9 Prozent der Handy-Nutzer würden mehr als 20 Mark zusätzliche Kosten pro Monat akzeptieren, 17 Prozent bis zu 20 Mark. Die überwiegende Mehrheit (74 Prozent) der Handy-Nutzer gibt an, dass ihnen die Nutzung von GPRS und UMTS keine zusätzlichen Ausgaben wert wäre. Dieses sind einige Ergebnisse der aktuellen Studie stern TrendProfile 11/00 zum Mobilfunk-Markt.


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