Und noch mehr Viren: "Music-Worm" und "Blebla" entdeckt
Der in VisualBasic geschriebene Music-Worm verbirgt sich in einer E-Mail mit der Betreffzeile "Testing to send file" und den Texten "Hi, just testing email using Merry Christmas music file, not bad" oder "Hi, just testing email using Merry Christmas music file, you'll like it." .
Sofern der unbedarfte Empfänger nun das angehängte Programm öffnet, dieses daraufhin eine einfache Grafik zeigt und ein Weihnachtslied vordudelt, verrichtet der so getarnte Music-Worm im Hintergrund sein fieses Werk. Über das Internet lädt die gestartete Komponente zwei Teile nach und startet sie anschließend: Eine Winsock-Bibliothek (MS Visual Studio DLL) zum Zugriff auf die Windows Sockets sowie eine Sendekomponente, die aus dem Windows-Adressbuch E-Mail-Adressen ausliest und an diese die Virus-Startkomponente weiterversendet. Da der installierte Music-Worm seine Komponenten dadurch über eine Internet-Verbindung updaten kann, lässt sich dessen Funktionalität entsprechend den Wünschen seines Erzeugers ändern.
Der gestern in Polen entdeckte Blebla verschickt sich schließlich in Form einer HTML-Mail, die mit zwei Attachments daherkommt: MYJULIET.CHM und MYROMEO.EXE. Empfänger, auf deren Rechnern ein noch nicht mit den letzten Sicherheits-Updates bespieltes Microsoft Outlook bzw. der Microsoft Scripting Host installiert ist, infizieren ihr System schon beim Betrachten der E-Mail. Dabei wird dank einer Sicherheitslücke automatisch die Datei MYJULIET.CHM ausgeführt, die anschließend ihrerseits das Virus-Hauptprogramm MYROMEO.EXE ausführt. Dieses öffnet das Windows-Adressbuch, liest die E-Mail-Adressen aus und versendet seinerseits eine HTML-Datei mit den beiden erwähnten Attachments.
Der Blebla versteckt sich in E-Mail-Adressen mit verschiedenen Betreffzeilen, die beim Versand zufällig ausgewählt werden: "Romeo&Juliet", ":))))))", "hello world", "!!??!?!?", "subject", "bee", "I Love You ;)", "sorry...", "Hey you !", "Matrix has you...", "my picture", "from shake-beer" oder "ble bla", wobei Letztere den Namen des Virus begründet.
Beide Viren könnten eine ähnlich hohe Verbreitung wie der Love-Letter erreichen, da kaum zu erwarten ist, dass alle Internet-Nutzer, Firmennetze oder EDV-Abteilungen sich bereits mit Virenscannern, Outlook-Updates und der nötigen Vorsicht gewappnet haben.
Kapersky Lab bietet bereits Updates für seine Virenscanner an, die Blebla und Music-Worm erkennen und ausmerzen. Andere Virenscanner-Anbieter dürften dies in Kürze auch tun oder bereits getan haben.



