Neue Windows-Versionen erschweren Infrarot-Datenaustausch
So sei es unter Windows ME nicht mehr möglich, virtuelle COM-Ports einzurichten - eine zentrale Voraussetzung, um das Mobiltelefon als externes Modem zu definieren. Zwar komme in Windows ME wie in früheren Varianten die Version 3.0 des IrDA-Protokolls zum Einsatz, allerdings verzichteten die Entwickler auf die Abwärtskompatibilität - angeblich aus Stabilitätsgründen. Das führt dazu, dass Notebooks die Zusammenarbeit mit aktuellen Handys verweigern, die allesamt frühere IrDA-Versionen verwenden. Abhilfe können erst spezielle ME-Treiber bringen, die die Mobiltelefon-Hersteller allerdings erst für ihre Geräte entwickeln müssen. Diese Treiber erwartet die Connect allerdings erst für das nächste Jahr - bis dahin herrscht unter Windows ME Funkstille.
Bei Windows 2000 ist das Problem anders gelagert, so Connect: Die Abwärtskompatibilität ist hier kein Thema, dafür fehlt mit der IrComm-Bibliothek ein unverzichtbarer Bestandteil des IrDA-Protokolls. Diese Funktion hat Microsoft bisher nicht mit ins neue Betriebssystem aufgenommen. Auch hier ist Geduld gefordert, bis Mobiltelefon-Hersteller entsprechende Treiber anbieten. Lediglich Ericsson biete dieses Tool bereits auf seiner Mobile-Internet-Homepage(öffnet im neuen Fenster) zum Download an, Nokia will laut Connect in Kürze mit einer speziellen Communication Suite für Windows-2000-Anwender folgen.
Nachtrag:
Offenbar gibt es noch einige andere Wege, um die Infrarot-Übertragung unter Windows 2000 und Windows ME zum Laufen zu bekommen, wie uns einige Leser dankenswerter Weise mitteilten:
Für Windows 2000 existiert unter www.irda4w2k.com(öffnet im neuen Fenster) ein kostenloser Beta-Treiber der Firma Extended Systems(öffnet im neuen Fenster) , der die alte IrDA-Funktionalität von Windows 9x auch unter Windows 2000 wieder zur Verfügung stellt.
Für Windows ME gibt es eine andere Lösung: Man muss laut Leser-Tip den Hardwareassistenten starten und per Hand über 'andere Komponenten' unter Microsoft das 'Infrarot-Übertragungsgerät' installieren, was einen virtuellen COM- und LPT-Port zur Verfügung stellt. Während beispielsweise das Siemens S35i per eigenem Treiber oder auch als Standard-19K-Modem erkannt wird, muss bei den Nokia-Mobiltelefonen Hand an Windows gelegt werden, was mit Vorsicht zu geniessen ist. Für das Nokia 7110 nutzt man zwar die Windows-9x-Treiber von Nokia, muss aber mit Hilfe von Regedit einen Eintrag der System-Registry ändern: Unter HKLM/Enum/Infrared/COM/ ROOT&INFRARED&0000 den Eintrag "PortName" auf beispielsweise "COM4" setzen, wobei Steuerzeichen entfernt werden können. Anschließend soll dann zumindest das Nokia 7110 ohne Probleme genutzt werden können. Ob das auch bei anderen Nokia-Mobiltelefonen wirkt, ist uns nicht bekannt.
Hinweis: Abschließend bleibt noch zu sagen, dass diese von Lesern eingesandten Tüftel-Tips nicht für alle funktionieren müssen und wir keine Verantwortung für evtl. auftretende Probleme übernehmen können.



