Rückbesinnung: 3dfx will nur noch Grafikchips herstellen

Die Probleme für den Hersteller begannen mit der Entwicklung und Produktion des Voodoo3-Grafikchipnachfolgers VSA-100. Die Entwicklung des Chips dauerte länger als erwartet, schließlich verzögerten Lieferengpässe von Bauteilen und als Krönung noch ein vermutetes technisches Problem mit den fertigen Voodoo4- und Voodoo5-Karten die Markteinführung von Ende 1999 auf den Juni 2000. Damit verpasste das Unternehmen das wichtige Weihnachtsgeschäft 1999, sehr zum Unwillen der Investoren.
Die schließlich ausgelieferte Hardware konnte zwar in der Bildqualität Maßstäbe setzen, doch dank der Verzögerung nicht mit der Leistung der eine Generation weiterentwickelten Konkurrenzprodukte mithalten. Zudem ist 3dfx' Aktienkurs durch die Probleme und die damit verbundenen Verluste stark eingesackt, so dass bis vor kurzem noch darüber fantasievoll spekuliert wurde, dass 3dfx von seinem ärgsten Konkurrenten NVidia leicht zu schlucken sei.
Der lange, steinige Weg der Restrukturierung wird 3dfx hoffentlich wieder auf einen erfolgreichen Kurs lenken. Durch den Kauf von Gigapixel im März dieses Jahres hat der Noch-Grafikkartenhersteller einiges an technologischem Know-how hinzugewonnen, das in einem mit dem Codenamen "Mosaic" bedachten Grafikprozessor münden soll, den Grafikkartenhersteller in ihre Produkte einbauen können. In Deutschland wird Mosaic sehr wahrscheinlich im Februar auf der CeBIT 2000 zu sehen sein.
Nicht einstellen will 3dfx übrigens sein Engagement im Bereich der Multimedia-Produkte, das vor kurzem mit einer TV-Karte eingeläutet wurde, sich jedoch nicht nur auf den Desktop-Computer beschränkt: Die Entwicklung von Technologien für Set-Top-Boxen und Mobiltelefonen schließt dies ein.



