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Studie: Mit digitalen Rechnungen über 20 Mrd. DM sparen ?

Fast alle deutschen Unternehmen verschicken immer noch Rechnungen per Post. Die deutsche Wirtschaft könnte jährlich mehr als 20 Milliarden DM sparen, wenn sie ihre Rechnungen via Internet statt über die teure Briefpost versenden würde. Diese Zahl hat eine bundesweite Manager-Umfrage der Seals GmbH, einer Partnergesellschaft von Lufthansa AirPlus und Andersen Consulting, ergeben.
/ Andreas Donath
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Bei der Befragung von rund 90 Finanzleitern aus Großunternehmen kam zutage, dass 89 Prozent der Firmen Rechnungen mit der "gelben Post" wie vor 100 Jahren verschicken. Nur neun Prozent der Unternehmen nutzen die Datenfernübertragung für den Rechnungsversand. Lediglich drei Prozent verschicken die Rechnungsdokumente per E-Mail, ebenso viele legen sie aufs Faxgerät.

Seals veranschlagt die Kosten für den Postversand einer Rechnung mit durchschnittlich 10 DM. Dies umfasst das Ausdrucken und Kuvertieren, das Freistempeln und das Porto sowie die anteilige Arbeitszeit. Jedes der befragten Unternehmen versendet laut Umfrage im Durchschnitt rund 15.000 Rechnungen monatlich allein an andere Firmen, also ohne die Rechnungsstellung an Verbraucher.

Betrachtet man nur die rund 25.000 Großunternehmen mit mindestens 25 Millionen DM Jahresumsatz (laut Institut für Mittelstandsforschung), ergibt sich ein Einsparungspotenzial für die Wirtschaft von mehr als 20 Milliarden DM allein im Business-to-Business-Bereich. Hierbei geht Seals davon aus, dass sich die Versandkosten durch die Online-Übertragung mindestens halbieren lassen.

Die Haupthürde auf dem Weg ins digitale Zeitalter stellen die vermeintlich hohen Einstiegskosten dar, hat Seals herausgefunden. 79 Prozent der Manager halten die Umstellung auf das papierlose Rechnungswesen für zeit- und kostenintensiv.

"Durch die Nutzung des Internets können die Firmen jedoch heute mit minimalem Aufwand mit dem Austausch von Rechnungs- und Bestelldokumenten über das Datennetz starten" , erklärte Marcus Laube, Gründer und Geschäftsführer der Seals GmbH.

Viele Finanzchefs in der deutschen Wirtschaft würden gerne mit dem elektronischen Rechnungsversand beginnen, hat die Seals-Umfrage ergeben. 100 Prozent der Befragten sind der Überzeugung, dass sie ihr Rechnungswesen durch den Versand und Empfang per Datennetz beschleunigen können. 82 Prozent der Finanzleiter stufen diesen Geschwindigkeitsvorteil als wichtig ein.

Für 98 Prozent der Manager steht die Sicherheit bei der Übermittlung an erster Stelle, aber nur rund die Hälfte haben genügend Vertrauen ins Internet, selbst wenn entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen sind. 40 Prozent der Finanzleiter stufen die Sicherheit beim digitalen Rechnungsversand noch als ungenügend ein.

89 Prozent der von Seals befragten Finanzchefs wollen durch den elektronischen Versand und Empfang von Rechnungen vor allem die Betriebskosten senken. Die Kundenbindung wird laut Seals-Umfrage von den Finanzverantwortlichen in der Wirtschaft eher gering erachtet. Nur 63 Prozent halten sie überhaupt für wichtig, lediglich 22 Prozent meinen, dass sie durch die elektronische Rechnungszustellung verbessert werde.


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