Studie: Lehrer begrüßen Internet-Filter für Schulen
Unterschiede der Internetnutzung in Deutschland und den USA
Jeder zweite Lehrer in Deutschland und den USA hält Internetfilter für ein wichtiges Instrument, um Schüler vor rechtsextremen oder pornografischen Internetseiten zu schützen. Dies ist das Ergebnis einer Allensbach-Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, für die 117 deutsche und 70 amerikanische Lehrer befragt wurden.
Das bisherige Vorgehen deutscher und amerikanischer Schulen beim Umgang mit dem Internet ist sehr unterschiedlich, wie die Umfrage belegt. Während sich 76 Prozent der amerikanischen Schüler schriftlich verpflichten müssen, bei der Internetnutzung bestimmte Regeln einzuhalten, werden solche Nutzerverträge nur bei 39 Prozent der befragten deutschen Schulen angewandt. Hier überwiegen informelle Lösungen wie z.B. mündliche Instruktionen der Lehrer (47 Prozent).
Während des Internet-Surfens dominiert in Deutschland die persönliche Aufsicht durch den Lehrer. Amerikanische Schulen setzen dagegen doppelt so häufig wie deutsche Schulen Softwarelösungen ein, durch die bestimmte Seiten gesperrt werden.
Bei Missbrauch des Internets drohen Schülern in den USA strenge Strafen wie zeitweiliger oder endgültiger Ausschluss von der Internetnutzung. "Deutsche Lehrer schätzen die Abschreckungswirkung solcher Maßnahmen nicht, sie setzen eher auf pädagogische Überzeugung und Selbstverantwortung von Schülern und ihren Eltern", sagt Dr. Ingrid Hamm, Leiterin des Bereichs Medien der Bertelsmann Stiftung.
Bislang nutzt nur jeder sechste Lehrer in Deutschland das Internet im Unterricht, in amerikanischen Schulen dagegen jeder zweite. Wesentliche Ursache ist die mangelnde IT-Ausstattung deutscher Schulen: Durchschnittlich gibt es hier nur 39 Computer pro Schule, in den USA dagegen fast dreimal so viele - im Schnitt 114.
Die Bertelsmann Stiftung gehört zu den Mitinitiatoren der Internet Content Rating Association (ICRA), einem Filtermodell, das die Sperrung von Internetseiten nach frei wählbaren Kriterien erlaubt.
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