AOL warnt vor Euphorie im "Wirtschaftsbericht 2000"
Wirtschaftsminister überschätze deutsche Rahmenbedingungen
AOL-Deutschland-Geschäftsführer Uwe Heddendorp zeigte sich angesichts des von Bundeswirtschaftsminister Müller veröffentlichten "Wirtschaftsberichts 2000" erfreut über die Prognose, dass durch den Internet-Boom hunderttausende neuer Arbeitsplätze entstehen würden, warnte aber gleichzeitig vor voreiliger Euphorie.
Insbesondere auf Grund des faktischen Ortsnetzmonopols der Deutschen Telekom sei das Medium noch immer nicht reif für den Massenmarkt. "Die derzeitigen Kostenstrukturen verhindern einen Preiswettbewerb, da sie Flatrates für den Provider zu einem unkalkulierbaren Geschäftsmodell machen. Das Kostenniveau ist in seiner momentanen Höhe eher Hindernis denn Motor für E-Commerce", so Heddendorp.
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Nach einer neuen Studie der OECD zu den Kosten des Internetzugangs und E-Commerce liegen die Zugangskosten in Deutschland trotz des von der Bundesregierung vielfach beschworenen Preiskriegs deutlich höher als der OECD-Durchschnitt. "Hier muss die Politik einen aktiven Part übernehmen und sich für E-Commerce-freundlichere Bedingungen einsetzen", betonte Heddendorp.
Diese Einschätzung teilt auch der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Paul Welfens. "Erst für den Fall eines funktionierenden Ortsnetzwettbewerbs ergibt sich eine erschwingliche Flatrate, mit der sich mittelfristig bis zu 400.000 Arbeitsplätze in Deutschland schaffen lassen", zeigte der Direktor des Europäischen Instituts für internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Potsdam in einem kürzlich veröffentlichten Gutachten.
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