Deutschen Online-Unternehmen geht kollektiv das Geld aus
Völlig überschätzter Markt
Rund einem Drittel der Internet-Unternehmen, die am Neuen Markt notiert sind, geht bald das Geld aus. Das ist das Ergebnis einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsfirma PricewaterhouseCoopers, aus der der Spiegel zitiert.
Demnach geraten in den kommenden drei Jahren 20 von 56 untersuchten Online-Firmen in Finanznot. Bei vier Unternehmen reicht das Kapital sogar nur noch sechs Monate. Vor allem Software- und E-Commerce-Firmen stehen auf der Kippe: Neun der 20 untersuchten Softwarehersteller und acht der 17 E-Commerce-Dienstleister bekommen innerhalb von 36 Monaten Liquiditätsprobleme, so die Studie.
Laut einer Studie der Gartner Group ist E-Commerce auch in den USA ein völlig überschätzter Markt. Gartner prognostiziert, dass 75 Prozent der Internet-Läden bis 2001 bankrott sein werden. "In zehn Jahren werden maximal 15 Prozent des Einzelhandels übers Netz abgewickelt werden, nicht mehr", schätzt Jeff Bezos, Gründer und Geschäftsführer von Amazon.
Der Online-Modehändler Boo.com hatte Mitte Mai Konkurs angemeldet und löste damit die Zungen derjenigen, die vom Anfang des Endes des E-Commerce-Booms schon immer sprechen wollten. Von den 135 Millionen Dollar Startkapital, die das schwedische Boo.com angesammelt hatte, waren ein knappes Jahr später nur noch eine halbe Million Dollar da.
Nach der spektakulären Pleite des Versandhauses hatte auch der Handelskonzern C&A seinen Online-Vertrieb wieder eingestellt.
Wo Not am Mann ist, wird oft nach dem Staat gerufen - und tatsächlich, nach einer Studie von Nextra vermissen europäische mittelständische Betriebe insbesondere die Unterstützung der regionalen Regierungen, um die Möglichkeiten von E-Commerce vollständig ausnutzen zu können.
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