Demo-Szene entdeckt Dreamcast - Debugger entwickelt
Wird Segas Spielekonsole für Open-Source-Entwickler interessant?
Segas Dreamcast-Konsole kann nun dank eines von der Coder-Gruppe "Hitman" selbst entwickelten "Dreamcast Debug Handler" auch ohne teures Entwicklerkit von Sega erforscht und programmiert werden. Neben Technik-Demos könnte die Konsole damit auch für Open-Source-Projekte interessant werden - mit dem integrierten Modem und der bald erscheinenden Ethernet-Netzwerkkarte ließe sich sogar ein Webserver zusammenschrauben.
Ur-Version des DDH
Der "Dreamcast Debug Handler" (DDH) muss laut Hitmen mit etwa 16 Verbindungen auf der Dreamcast-Platine angebracht werden. Der Anschluss an einen PC erfolgt über eine CommsLink-Karte, die bereits aus ähnlichen PlayStation-1-Projekten bekannt ist und höhere Datenraten als beispielsweise der Parallelport erlaubt. Die Pläne für die Hardware, die dauernd weiterentwickelt wird und hauptsächlich aus Standard-Elektronik bestehen soll, werden in Kürze veröffentlicht.
Interessant ist in diesem Zusammenhang noch die mittlerweile entdeckte Möglichkeit, auch ohne Umbau der Dreamcast-Hardware für Dreamcast geschriebene Software von einer normalen CD-ROM starten zu lassen. So können selbst entwickelte Programme ohne Probleme getestet und an Interessierte weitergegeben werden. Bisher war dazu ein Umbau per Mod-Chip (Modification Chip) oder eben Segas offizielle GD-ROMs (1 GB Speicherplatz) nötig.
Da sich für den nicht nur in der Dreamcast werkelnden und mit 200 MHz getakteten Hitachi-SH-4-Prozessor bereits Linux-Portierungen in Arbeit befinden, könnte Sega unverhofft einige Open-Source-Entwickler als Fans für sich gewinnen. Ob etwas Derartiges in der oft restriktiven Firmenpolitik von Videokonsolen-Herstellern allerdings mit Freude vernommen wird, darf bezweifelt werden.
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