Gefahr für Internet@Kabel? Kabelsender stören Flugverkehr
Einige Kabelsender müssen stillgelegt werden
Im deutschen Kabelfernsehen werden die Kanäle knapp - bis zu drei müssen bundesweit wahrscheinlich stillgelegt werden, da durch Störstrahlungen auf manchen Frequenzen Gefahren für den Flugverkehr entstehen.
Dadurch fallen nach einem Bericht des Spiegel in einzelnen Regionen kleine Privatsender wie Super RTL, TM 3 und Hot aus dem Kabel.
Immer wieder war es zu Störfällen gekommen, zuletzt im Dezember bei einem Flug von Maastricht nach Düsseldorf. Die Piloten hatten zeitweise keinen Funkkontakt, und auch die Navigation war gestört.
Nach Auffassung des Bundesverkehrsministeriums, der Deutschen Flugsicherung und der Vereinigung Cockpit sind zahlreiche dieser Störungen auf schlecht verlegte und unzureichend abgeschirmte TV-Kabel in Wohnhäusern zurückzuführen. Die dort eingespeisten Fernsehsignale treten ungewollt aus und stören den Funkbetrieb, der auf den gleichen Frequenzen wie das Kabelfernsehen läuft.
Vergangene Woche kamen die Vertreter der Kabelnetzfirmen, der Fernsehsender und der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post zu dem Schluss, dass wohl nicht alle TV-Sender im Kabel zu halten seien.
"Wir kommen wahrscheinlich nicht ganz ohne Abschaltung aus", bestätigt Thomas Hirschle, Präsident der baden- württembergischen Landesanstalt für Kommunikation. Es gebe nun mal "punktuelle Störungen" und eine "gewisse Beeinträchtigung der Funk-Nutzung", so der Medienaufseher.
Bereits 1998 hatte die Regulierungsbehörde bei einer Studie in Hannover festgestellt, dass 60 Prozent der untersuchten TV-Kabelhaushalte deutliche Störsignale aussandten. In der zweiten Jahreshälfte 1999 orteten die Kontrolleure dann im Umfeld von Berliner Flughäfen 100 strahlende Häuser.
Vieles werde hochgespielt und dramatisiert, erklärt dagegen die Deutsche Telekom zu der Debatte. Es sei etwa nicht restlos geklärt, dass Fernsehkabel tatsächlich die Ursache für Störungen des Flugverkehrs seien. Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt ließ bereits im Bundesrat eine Verordnung beraten, nach der die Regulierungsbehörde künftig bis zu 28 Fernsehkanäle eigenhändig wegen potenzieller Gefahren sperren könnte.
Inwieweit durch die Abschaltung auch Internet-Kabelprojekte in Gefahr geraten, konnte nicht eindeutig geklärt werden.
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