PlayStation 2 - Bedrohung für PC-Hersteller?
Sonys PlayStation 2 ist zwei mal schneller als Pentium III 733MHz
Laut US-Medienberichten haben sich Ende der letzten Woche Mikroprozessor-Ingenieure, Analysten und Journalisten zu einem Abendessen der Industrie versammelt - doch die heißen Diskussionen wurden anscheinend weniger über 1 GHz x86-Prozessoren oder PC-Grafikchips geführt, als vielmehr über Sonys PlayStation-2-Konsole.
Deren Emotion Engine Prozessor soll der 400 US-Dollar teuren Konsole eine Rechenleistung ermöglichen, die im PC-Markt ihresgleichen sucht: Laut MicroDesign Resources soll die mit 300 MHz getaktete Emotion Engine eine Rechenleistung von 6,2 Gigaflops bieten und damit die PlayStation 2 knapp zweimal schneller als einen 733 MHz Pentium III und sogar 15 mal schneller machen als einen 400 MHz Celeron.
Bereits seit letztem Jahr machen sich Hersteller von PC-Grafikchips, darunter auch Nvidia, ernsthafte Gedanken, ob sie in nächster Zeit Grafikprozessoren liefern können, die wie die Emotion Engine 75 Millionen 3D-Transformationen pro Sekunde bei 2,4 Milliarden Pixeln/Sekunde verarbeiten können. Selbst Nvidias GeForce256 ist davon in der derzeitigen Version weit entfernt. Doch noch demonstriert Sony die PlayStation 2 nur hinter verschlossenen Türen, so dass sich erst zeigen muss, wie gross Sonys Vorsprung wirklich ist, bevor man in allzu große Euphorie verfällt.
Die im März in Japan auf den Markt kommende und von Sony und Toshiba entwickelte "DVD-3D-Superkonsole" wird für 400 US-Dollar zwar unter Preis verkauft, doch dank Internet, Onlinespielen und sonstigen Extras wird Sony das leicht kompensieren können. Langsam fängt die PC-Industrie an, die PlayStation 2 als Bedrohung anzusehen, denn im Gegensatz zu preiswerten PC-Einstiegssystemen kann die Konsole neben ihrer höheren Leistung durch einfache Bedienung überzeugen, bietet DVD- und Breitband-Fähigkeiten und ist damit auch ideal als Netz- und Familiencomputer einsetzbar.
Bleibt abzuwarten, ob Sony es schafft, neue Käuferschichten zu gewinnen. Bis jetzt hat Sony jedoch kaum etwas falsch gemacht, so dass die nächsten Monate spannend werden.
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