Spieletest: The Nomad Soul - Seelenreise per PC
The Nomad Soul"The Nomad Soul" ist ein 3D-Adventure von Quanticdream und Eidos an dem niemand geringerer als der Rockstar David Bowie mitgewirkt hat und Musik sowie einige der im Spiel zu findenen Charaktere beigesteuert hat. Nomad Soul lebt jedoch nicht von Bowie, sondern von der erzeugten Atmosphäre. Es zeigt, dass auch schmalbrüstige Helden einiges auf dem Kasten haben:
In einer Parallelwelt namens Phaenon wurde einst Astaroth, Fürst der Dämonen, nach einem jahrhundertelangen Kampf unterworfen und in einen magischen Käfig gesperrt, der durch einen Vulkan den Tiefen der Welt überlassen wurde. Jetzt, Millionen von Jahren später, nachdem die Sonne erloschen ist, wissen die Menschen nichts mehr davon. Sie bauten fünf riesige Städte, die von Ix, einer gewaltigen künstlichen Intelligenz, regiert werden. Doch beim Bau von Omikron gruben die Arbeiter zu tief und legten den Käfig von Astaroth frei.
Astaroth braucht menschliche Seelen, um an Stärke zu gewinnen, aber die verweichlichten Einwohner Omikrons, die von Ix kontrolliert sind und nur ans Vergnügen denken, reichen nicht aus. Mit Hilfe des Computers lockt er Seelen aus unserer Welt in seine, um sie dort grausam zu quälen.
Auch der Spieler geht Astaroth in die Falle, indem er in den Körper von Kayl schlüpft, doch nach dem Sprung in die Parallelwelt wird der Seelenklau durch einen Polizeiroboter verhindert. Man findet sich nun völlig rat- und hilflos in einer phantastischen, aber auch gefährlichen Welt wieder. Nur fremde Charaktere und ein kleiner Taschencomputer helfen einem auf die Sprünge und man findet sehr bald heraus, dass Kayl Polizist ist und an einem Fall ungeklärter Mordfälle gearbeitet hat. Allerdings wurde ihm der Fall entzogen, da er selbst verdächtigt wird. Nun muss Kayl mit Köpfchen, schnellen Fäusten und zielsicheren Energiewaffen den Dämonen auf die Spur kommen und seine Unschuld beweisen.
The Nomad Soul ist ein gelungener Genremix. Fast nahtlos geht der überwiegende Adventuremodus in den Kampfmodus über - sei es in Form eines 3D-Shooters oder "beat them up" à la Tekken. Im Adventuremodus wird Kayl aus einer Beobachter-Perspektive durch eine belebte und detaillierte Welt gesteuert. Eine gute Clippingabfrage verhindert, dass er allzu oft ähnlich Lara Croft in Wänden verschwindet. Dafür ist er nicht so akrobatisch und leichtfüßig unterwegs, aber geschicktes Umherspringen ist auch nicht Ziel des Spiels.
Es sind eher realistische Interaktionen mit der Umwelt und anderen Charakteren, die den Reiz des Spiels ausmachen. Auch ist ein schnelles Speichern zwischendurch nicht möglich. Nur magische Ringe, die in begrenzter Zahl im Spiel zu finden sind, erlauben es, an bestimmten Orten zu speichern. Mit Ringen lassen sich auch Ratschläge kaufen, die ungeübten Spielern in einem Rätsel weiterhelfen, weswegen The Nomad Soul auch für Einsteiger geeignet ist.
Während im Adventuremodus schon nach gehen, rennen, springen und schwimmen Schluss ist, kann Kayl als Kämpfer überzeugen. Nach wenigen Übungskämpfen erreicht man den Titel "Großmeister von Taar", der mit den richtigen Tastenkombinationen schlagkräftige Kombinationen ermöglicht. Auch einige geheime "Special Moves" sorgen für den richtigen Kick. Einige Buchläden in Omikron führen diverse Literatur zur Kampftechnik und verraten noch weitere Tricks.
Sollte Kayl gegen mehrere Gegner antreten, wird mit der Waffe geschossen und das Spiel wechselt zu einem 3D-Shooter. Auch hier macht Übung den Meister, denn die Steuerung ist etwas schwammig und die Engine kommt in Sachen Geschwindigkeit, Detailtreue und KI nicht an führende Titel wie Half Life oder Unreal heran. Doch daran gewöhnt man sich und sieht schnell darüber hinweg, denn die Stärke des Spiels liegt in der unheimlichen Atmosphäre. Diese wird durch kurze Zwischensequenzen in Spielgrafik, die mit exzellenter Musik von David Bowie unterlegt sind, noch verstärkt und somit wird The Nomad Soul umso fesselnder.
Fazit:
The Nomad Soul hat zwar keine außergewöhnliche Story, aber sie muss vom Spieler nach und nach erlebt werden. Erst im Verlauf erkennt man, worum es eigentlich geht, wie komplex diese Welt ist und dass man bereits ein fester Teil von ihr ist. Man möchte gar nicht mehr aufhören, da schließlich die eigene Seele auf dem Weg in die Hölle ist... ein hervorragendes Spiel für die kalte Jahreszeit. [Von Alexander Vock]
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